Bruckhausen – ein Stadteil im Norden Duisburgs – ist allen Krimifans bekannt, da Ermittler Horst Schimanski hier viele seiner Einsätze hatte. Nun soll dieser stadtpolitisch vernachlässigte Stadtteil zum Teil verschwinden. Guntram Walter hat über längere Zeit die Veränderungen und den Abriss verfolgt und seine vor allem nachts entstandenen Fotografien jetzt in einem Buch veröffentlicht.
Er reiht sich nicht in den Kreis derjenigen ein, die um jedes Haus trauern. Denn dafür sei es seit langem zu spät, außerdem wäre ihm dies auch zu destruktiv. Viel konstruktiver erscheint es ihm dagegen, sich mit dem noch Vorhandenen zu beschäftigen und als Fotograf künstlerische Möglichkeiten zum Umgang mit dem Wandel im Stadtteil zu finden.
Im Vorwort heiß es über dieses Buch: “Die in diesem Buch befindlichen Fotografien sind auf diversen Nachtspaziergängen durch den Duisburger Stadtteil Bruckhausen entstanden. Bruckhausen hat seine eigene Geschichte. Vom Arbeiterstadtteil nahe den Hochöfen und Stahlwerken von Thyssen hin zu seit langem vernachlässigtem Wohnungsraum, der im Rahmen einer fragwürdigen Duisburger Stadtentwicklungspolitik nun sukzessiv einem Thyssen-Kruppschen Landschaftsbauwerk weichen soll.
Heute ist nachts in den fast leergewohnten Straßenzügen oft nur das Straßenlicht der einzige Begleiter, wenn man von Werks- und Autobahnlärm einmal absieht. Und dieses Licht bricht und beleuchtet die stillen, alten und dem Abriss preisgegebenen Fassaden. Und so wird die in diesen Fotos kaum sichtbare Straßenbeleuchtung zu einer gigantischen Beleuchtungsmaschinerie, die durch die harten Kontraste der Schwarz-Weiss-Fotografie ihren eigenen Raum und ihre eigene Individualität schafft.”
Das Buch
Guntram Walter
Bruckhausen
80 Seiten, vierfarbig, 33×28 cm, gebunden, print-on-demand
ISBN 978-3-942974-26-4 (Buch)
ISBN 978-3-942974-33-2 (eBook)
edition dpe
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Das Titelprogramm der edition dpe umfasst eine Reihe von Fotobüchern, die im Print-on-demand-Verfahren hergestellt werden, darunter die hier im Blog vorgestellten Bücher “Ort Emscher“, “Hömma Kunst” und “Stadtlandschaft 903“.
