Gulu Walk 2013 in Berlin

GuluWalk Berlin 2012

GuluWalk Berlin 2012

Werden die Kindersoldaten der Warlords ihre Waffen bald selbst aus­dru­cken kön­nen? Der ame­ri­ka­ni­sche Student Cody Wilson hat eine AK-47 mit einem 3D-Drucker pro­du­ziert, deren Baupläne er diese Woche zum Selbstausdrucken ins Netz stellte. Werden durch die Waffenproduktion im Wohnzimmer Gewaltexzesse dem­nächst im wahrs­ten Sinne des Wortes kin­der­leicht wer­den?

Ein brei­tes Bündnis von Menschenrechts- und Friedensgruppen, Künstlern, Migrantencommunities und allen voran SchülerInnen und LehrerInnen der Lebenskunde und Ethik, rufen dazu auf, am 25. Mai 2013 in Berlin mit dem Guluwalk auf den immer noch welt­weit mas­si­ven Einsatz von Kindersoldaten hin­zu­wei­sen.

Gulu ist eine Stadt im Norden Ugandas. Der Bürgerkrieg führte dort zur zehn­tau­send­fa­chen Entführung von Kindern durch die Rebellenarmee von Kony, um sie zu Soldaten zu machen. Deshalb gin­gen sie im Jahr 2005 erst­mals auf die Straße, um auf sich und ihre schlimme Lage auf­merk­sam zu machen. Unterstützer welt­weit mach­ten sich ihr Anliegen zu Eigen. Mittlerweile gehen in über 100 Städten u.a. in den USA, Japan, Frankreich, Kanada und Deutschland Tausende auf die Straße. Zum vier­ten Mal auch in Berlin.

Schätzungsweise zwei Millionen Kinder sind in den ver­gan­ge­nen zehn Jahren in Kriegen ums Leben gekom­men. Wohl eine der schlimms­ten Auswüchse der Gewalt gegen Kinder ist es, sie selbst zum Töten zu zwin­gen. Laut UNESCO wer­den welt­weit über 250.000 Kindersoldaten in Regierungs- und Rebellenarmeen ihrer Kindheit beraubt. Dies ist also nicht nur ein afri­ka­ni­sches Phänomen. Kindersoldaten gibt es neben afri­ka­ni­schen Staaten wie Mali, der Zentralafrikanischen Republik, Sudan (Nord und Süd), Uganda oder der Demokratischen Republik Kongo auch in Ländern wie Myanmar, Afghanistan, Pakistan, Nepal, den Philippinen, Sri Lanka, Thailand, Kolumbien, Indien, Jemen, Irak und Israel/Palästina. Die Anzahl der Länder und deren regio­nale Aufteilung zei­gen, dass es sich um ein dring­li­ches, welt­wei­tes und kul­tur­un­ab­hän­gi­ges Problem han­delt.

Den betrof­fe­nen Kindern möch­ten wir durch den Guluwalk unsere Solidarität aus­drü­cken. Den betei­lig­ten Regierungen und Gruppen soll ein Zeichen gege­ben wer­den, dass ihr Verhalten nicht tole­riert wird. Darüber hin­aus rich­ten wir unsere Forderungen auch an die Bundesregierung: Kindersoldaten muss Asyl gewährt wer­den statt sie als Deserteure ein­zu­stu­fen. Der Waffenhandel mit zwei­fel­haf­ten Gruppen und Regierungen darf nicht erlaubt sein (siehe Panzer für Indonesien oder Qatar). Darüber hin­aus unter­stützt und initi­iert der Guluwalk viele Projekte, um heim­keh­ren­den Kindersoldaten im schwie­ri­gen Reintegrationsprozess zu hel­fen, damit sie eine Zukunft ohne Gewalt auf­bauen kön­nen.

Weitere Informationen unter guluwalk-berlin.de oder direkt über Frau Dr. Johanna Heuveling - johanna.heuveling[at]hu-berlin.de.


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