Guide: Welche Fitnessmatte brauche ich?

Von Chigolo

Welche Gymnastikmatte passt zu mir? Welche Fitnessmatte brauche ich? Die Frage ist gar nicht so leicht und vor allen Dingen nicht kurz zu beantworten. Wer am Ende auf der richtigen Matte stehen will muss vorher die richtigen Fragen stellen. Damit Du damit nicht allein dastehst, haben wir Dir einen handlichen Guide mit jede Menge Informationen gebastelt. Wir zeigen Dir, auf was Du achten musst und wie Du wichtige Entscheidungen rund um Deine neue Fitnessmatte triffst.

Die beste Gymnastikmatte? Gibt es nicht, es gibt nur die beste für Dich, denn eine gute Fitnessmatte** sollte im Idealfall auf Deine Bedürfnisse abgestimmt sein, damit sie Dir lange Freude bereitet.

Dick oder dünn, welche Fitnessmatte für welche Sportart?

Welche Kriterien spielen denn nun eine Rolle, wenn es darum geht für welche Fitnessmatte man sich entscheidet? Ok, fangen wir mal mit den Eckpfeilern an: Es kommt natürlich erstmal darauf an, bei welcher Art von Training die Fitnessmatte zum Einsatz kommen soll, denn die Anwendungsfelder sind zahlreich: Yoga, Bodenturnen, klassische Gymnastik, Aerobic gehören genauso dazu wie Physiotherapie-Einheiten, Schwangerschaftsgymnastik und Seniorensport. Wenn Deine Gymnastikmatte vorwiegend bei liegenden oder sitzenden Übungen zum Einsatz kommt, ist es wichtig darauf zu achten, dass für eine hohe Dämpfung gesorgt wird, also tendenziell eine dickere Matte mit mehr Polsterspielraum ausgewählt werden sollte. Beim Balance-Training und druckarmem Training wie Yoga oder Pilates macht eine dünnere Fitnessmatte mehr Sinn, denn diese hilft Dir, das Gleichgewicht zu halten und mehr Bodenhaftung zu sichern.

Was neben der Sportart noch eine weitere Rolle bei der Auswahl der richtigen Mattendicke spielt, sind die beiden Faktoren Kniegesundheit und Transport. Wenn Du viel reist, Deine eigene Fitnessmatte regelmäßig mit zu Kursen nimmst und lieber faltest statt rollst, bist Du sicher mit einer dünnen Matte zufriedener. Es gibt Yoga-,  Gymnastik- und Fitnessmatten schon ab einer Dicke von nur 0,3cm; diese passen gut ins Reisgepäck und geben durch wenig Polsterung optimalen Halt, besonders in Balance-Figuren. Solltest Du allerdings unter Knieproblemen leiden, egal ob alte eine Sportverletzung oder genetische Disposition, sind diese extrem-dünnen Matten für Deine Trainingsroutine nicht zu empfehlen. Am besten mal mit nackten Knien, Händen und Füßen testen, denn wenn’s nicht wehtut, passt’s meistens auch langfristig. Natürlich legen sich Sportler*innen aus Leidenschaft nicht immer nur auf eine Sportart fest – falls Du Dir eine Fitnessmatte wünschst die vielseitig einsetzbar ist, ist eine Dicke von 1-2cm optimal um in verschiedenen Situationen angemessenen Halt und Dämpfung gleichermaßen zu leisten.

Richtige Größe und Länge einer Fitnessmatte

Wenn es um die passende Größe geht, gibt es bei den meisten Gymnastikmatten nicht viel zu entscheiden. Wer eine durchschnittliche Körpergröße hat und keine überlangen Arme oder Beine, wird mit einer Fitnessmatte in Standardgröße und -länge ausreichend versorgt sein. In der Regel misst eine normale Gymnastikmatte zwischen 180-200cm und hat eine Breite von etwa 50-70cm. Wenn Du zu den Riesen in Deinem Fitnessclub gehörst, wirst Du vielleicht schon gemerkt haben, dass bei der einen oder anderen Übung der Platz auf dem Matte ganz schön knapp werden kann. Deswegen werden in den meisten Sportartikelshops auch extralange und besonders Breite Fitnessmatten angeboten. Wichtig ist, dass genug Ausweichraum da ist, damit Du nicht bei jeder zweiten Übung nachjustieren musst um nicht neben der Matte zu landen.

Das Material – eine Glaubensfrage oder wonach entscheide ich?

Der nächste wichtige Punkt bei der Auswahl einer Fitnessmatte ist das Material aus dem sie hergestellt wurde. In einigen Fällen kann das Wunschmaterial, unabhängig vom Preis, ein Nebenprodukt der Designwahl sein. Aber Vorsicht! Bevor Du Dich nur nach ästhetischen Gesichtspunkten entscheidest, solltest Du zumindest über die wichtigsten Vor- und Nachteile der gängigsten Materialien, aus denen Gymnastikmatten hergestellt werden, informiert sein. Zur Auswahl stehen neben dem Klassiker Schaumstoff zum Beispiel noch Naturkautschuk, PVC oder Baumwolle. Alle diese Materialien haben Eigenschaften die Dir beim Training und in der Handhabung der Fitnessmatte nutzen können.

Während PVC und Schaumstoff in der Handhabung und Reinigung sehr pflegeleicht sind, muss man bei Gymnastikmatten aus Naturkautschuk bei der Reinigung behutsamer vorgehen, denn Alkohol zerstört die Mattenoberfläche und macht sie porös. Da in den meisten fertiggemischten Mattenreinigern und -deos Alkohol enthalten ist, darfst Du diese bei Naturkautschukmatten nicht benutzen. Warmes Wasser reicht und wenn der Geruch nach Schweiß doch zu stark werden sollte, darfst Du milde (!) Duftöle in minimaler Dosierung mit ins Waschwasser geben.

Naturkautschuk und Baumwolle haben den Vorteil, dass sie Naturprodukte sind und weder die Umwelt noch den Organismus des Sportlers belasten und nach Gebrauch leicht abgebaut und verwertet werden können. Gerade für Yoga-Praktizierende kommt außerdem noch die Baumwollmatte in Frage, denn der Klassiker der indischen Yogis bietet nicht nur eine zuverlässig rutschfeste Oberfläche auch für die kompliziertesten Balance-Figuren, selbst bei starkem Schwitzen (wie beim Power-Yoga oder Bikram-Yoga gewollt), sondern bietet auch eine optimale Alternative für Allergiker, die Kunststoffe nicht so gut vertragen.

Eine Fitnessmatte aus Baumwolle kann problemlos auch im Outdoor-Bereich oder auf Reisen, am Strand und im Wald eingesetzt werden, denn die Reinigung erfolgt anschließend problemlos in der heimischen Waschmaschine.

In jedem Fall sollte Deine Fitnessmatte aus dem Material bestehen, mit dem Du Dich persönlich am wohlsten fühlst – denk‘ dran, Du hast (hoffentlich) mehrmals die Woche direkten Hautkontakt.

Worauf sollte ich sonst noch achten?

Beim Kauf einer neuen Fitnessmatte gibt es aber noch andere Faktoren, die Du in Deine Kaufentscheidung miteinbeziehen solltest. Bitte bedenke, dass Deine schwitzende Haut mit der Fitnessmatte oft und lange in Kontakt kommt und die Inhaltsstoffe ungehindert an Deinen Körper gelangen. Wichtig, aber leider oft nicht ganz einfach zu recherchieren ist die Schadstoffbelastung der Gymnastikmatte. Gerne werben Hersteller damit unabhängige Tests mit Bestätigung einer geringen Schadstoffmenge durchgeführt zu haben. Diese Angaben sind aber nichts wert, wenn die Tests und die Institute die angeblich diese Tests durchgeführt haben sollen, nicht genannt und die Testkriterien und -abläufe nicht transparent sind. Im besten Fall erfahren die Kunden, wer wann nach welchen Kriterien und mit welchen Testverfahren zu einem Ergebnis mit geringer Schadstoffbelastung gekommen ist.

Hausfrauentricks a la ‚Mal dran riechen‘ sind leider nicht immer aussagekräftig, denn selbst Fitnessmatten mit sehr geringen Schadstoffmengen riechen in der ersten Zeit nach der Anschaffung, weil das Material erst ausdünsten muss. Dies lässt aber nicht unbedingt einen Rückschluss auf die Qualität des besagten Produktes zu. Allerdings ist Vorsicht geboten, wenn die neue Fitnessmatte stark und langwierig nach Chemie stinkt. Weitere Warnzeichen sind abbröckelnde Materialpartikel oder das Abfärben der Mattenfarbe auf Deine Haut oder Textilien wie Handtücher oder Sportbekleidung, die mit der Gymnastikmatte in Berührung gekommen sind. Reklamiere eine Fitnessmatte mit diesen Mängeln auf jeden Fall, denn Deine Gesundheit sollte gerade als Sportler*in oberste Priorität haben. Es muss hoffentlich nicht gesagt werden, dass hochwertige Fitnessmatten keinesfalls Ausschläge oder Hautreizungen verursachen sollten.

Final: Lass‘ andere für Dich mitdenken

Wenn Du den Kauf einer neuen Matte anstrebst, brauchst Du nicht das Rad neu erfinden, denn dank des Internets hast Du nicht nur Zugang zu diesem Blog, sondern kannst auch ganz in Ruhe auf den Erfahrungsschatz vieler anderer Sportler und Sportlerinnen zurückgreifen. Die meisten Hersteller bieten ihre Produkte entweder auf Amazon an, wo Du schnell und easy Zugang zu tausenden Produktbewertungen hast oder Du findest Informationen zum Herstellern und deren Produkte auf den jeweiligen Webseiten der Hersteller. In jedem Fall gilt auch hier: Kritisch sein kann nicht schaden, denn bei so vielen Bewertungen werden sicher auch ein paar aus falschen Motiven verfasst worden sein, diese sollten aber in der Minderheit liegen und die wirkliche Kundenzufriedenheit zumindest annähernd im Bewertungsspiegel eines Herstellers ablesbar sein.