Der letzte nach der „Hand Gottes“ Diego Maradonna, der im Fußball über eine Line Koks gestolpert ist, war kein Spieler, sondern ein Trainer: Christoph Daum wurde zur Jahrtausenwende per freiwilliger Haarprobe, die eigentlich seine Unschuld beweisen sollte, überführt.
Im Gedächtnis geblieben ist mir von dem Vorfall vor 17 Jahren nur noch der Satz „Ich tue dies, weil ich ein absolut reines Gewissen habe.“ – die Probe war nicht ganz so rein wie sein Gewissen. Auch der spätere Bayern-Knasti Uli Hoeneß hat eine unrühmliche Rolle im Fall Daum gespielt, weil er mit dem Spruch vom „verschnupften Daum“ den Stein ins Rollen brachte.
Jetzt gibt es einen neuen Fall: Der frühere HSV- und Bayern-Spieler Paolo Guerrero wurde gerade wegen Dopings für ein Jahr gesperrt. Bei einer Kontrolle sei bei dem Spieler die Substanz Benzoilecgonin festgestellt worden, die auch in Kokain enthalten sei, teilte die Fifa heute Mittag mit.
Damit verpasst der Kapitän der peruanischen Nationalmannschaft die Fußball-Weltmeisterschaft im nächsten Jahr in Russland. Besonders interessant in diesem neuen Kokserdrama sind die Einlassungen seines Rechtsanwaltes.
Koka-Tee wurde als mögliche Ursache angeführt und auf die Tradition des Koka-Genusses in den Anden hingewiesen. Im gleichen Atemzug äußerte der Anwalt aber auch, Guerrero habe aber keinen Koka-Tee getrunken, sondern Medikamente gegen eine Grippe eingenommen. Das klingt alles irgendwie so, als habe auch der Senor Abogado eine Line zuviel gezogen…
