Obwohl in der nahen Zukunft immer mehr Arbeitsstellen unbesetzt bleiben, ausnahmslos bis hin zu Führungspositionen, erhöhen sich Deine Job-Chancen bei den beliebten und anerkannten Unternehmen nicht. Attraktive Arbeitsstellen werden weiterhin hart umkämpft bleiben. Einen guten Job über den konventionellen Bewerbungsweg wie Bewerbungsschreiben zu erhalten, ist kaum möglich. Es wird sich immer ein Bewerber finden, der über mehr Erfahrung oder eine bessere Ausbildung verfügt. In diesem Beitrag möchte ich Dir erfolgsversprechende Alternativen verraten, bei denen Du nicht mit anderen Bewerbern konkurrieren musst.
Vorausetzung für alternative Bewerbungsmethoden
Um die alternativen Bewerbungsmethoden zu nutzen, musst Du eine Anforderung unbedingt erfüllen, ansonsten wirst Du mit diesen Methoden nicht authentisch sein und langfristig scheitern.
Du musst die Kompetenzen und Leidenschaft eines A-Mitarbeiters haben.
Ein A-Mitarbeiter ist so für das Unternehmen engagiert, als wäre er selbst als Gesellschafter am Unternehmer beteiligt.
Ein A-Arbeitnehmer antwortet i. d. R. nicht auf Stellenanzeigen. Er schreibt grundsätzliche keine Bewerbungsschreiben, sondern übernimmt selbst die Initiative mit folgenden Methoden.
Hinweis: Wenn Du zurzeit ein B-Mitarbeiter bist, solltest Du dich fragen, was Dich daran hindert, ein A-Mitarbeiter zu sein.
Alternative #1: das Alibi-Praktikum
Wenn Du unbedingt in einem Unternehmen arbeiten willst, solltest Du zu allem bereit sein. Du musst den Namen eines Entscheidungsträgers bzgl. des Personals herausfinden. Am besten sprich einen Arbeitnehmer des Unternehmens diesbezüglich an. Sobald Du den Namen kennst, fahre zum Unternehmen, teile der Empfangsdame mit, dass Du unbedingt mit Frau/Herrn XXX sprechen musst. In der Regel wirst Du zurückgewiesen, weil Frau/Herrn XXX heute außer Haus ist oder sich in einem Termin befindet. Davon solltest Du Dich in keiner Weise beeindrucken lassen und standhaft bleiben, dass Du Zeit hast und im Empfang warten wirst.
Sollte Dich die Empfangsdame wegen des Grundes bzgl. des Gesprächs fragen, teile ihr mit, dass Du Dich bewerben willst. Sicherlich wird Dir die Empfangsdame ein Bewerbungsschreiben nahelegen. Lasse Dich auch nicht davon beeinflussen, das ist nur eine weitere Abweisungstaktik. Entgegne nur, dass Deine Kompetenzen nicht zu Papier gebracht werden können und dass Du dennoch im Empfang warten wirst. Sollte es zum Treffen mit dem Entscheidungsträger nicht kommen, musst Du am nächsten Tag wiederkommen.
Der weltberühmte Trainer Tony Robbins hat einen Coachee eine Woche lang abweisen lassen und das obwohl dieser einen Termin beim ihm hatte. Nach einer Woche hat der Coachee von Tony Robbins erfahren, dass es ein Test war, um seine Beharrlichkeit zu prüfen, weil Tony Robbins seine Zeit nicht mit Menschen verschwenden möchte, die zu schnell aufgeben.
Ein A-Arbeitgeber erkennt einen A-Arbeitnehmer, sodass spätestens nach ein paar Tagen der Entscheidungsträger Dich sprechen wird.
Gratulation, Du wurdest ohne ein Bewerbungsschreiben zu einem Bewerbungsgespräch ‚eingeladen‘.
Alternative #2: die Reziprozitäts-Bewerbung
Eine weitere Methode ist die Reziprozitäts-Bewerbung. Hat der Entscheidungsträger ein Instagram oder anderes Social-Media-Profil? Falls ja, dann solltest Du unbedingt zu seinem Follower werden. Einerseits kannst Du seine Posts kommentieren. Wenn Du regelmäßig interessante Kommentare schreibst, wird ihm Dein Name sicherlich in Erinnerung bleiben. Andererseits lernst Du ihn besser kennen und erfährst mehr über seine Leidenschaften und Probleme. Findet demnächst ein Konzert seines Lieblingsmusikkünstlers in der Nähe statt, dann kaufe ihm Tickets und hinterlege sie im Büro für ihn. Wird er ein Event krankheitsbedingt verpassen, gehe zum Event, mache davon eine Zusammenfassung und hinterlasse sie diese seinem Unternehmen.
Nach einer gewissen Zeit (je schwieriger es ist, den Job zu bekommen, desto länger sollte der Vorlaufzeitraum dauern) solltest Du ihn im Unternehmen unangekündigt besuchen. Wenn die Empfangsdame Dich nach einem Termin fragt, teilst Du ihr mit, dass Du keinen Termin benötigst und sie soll ihrem Arbeitgeber Deinen Namen mitteilen.
Obwohl der Entscheidungsträger Dich nicht kennt, wird ihm Dein Name etwas sagen.
Sicherlich wird seine Neugier groß sein, wer ihm die ganze Zeit bei vielen Problemen geholfen hat, und dich sprechen wollen. In dem Gespräch musst Du ihm mitteilen, dass so wie Du ihm persönlich behilflich warst, so engagiert wirst Du auch als Angestellter dem Unternehmen dienen.
Alternative #3: die Hierarchie-Bewerbung
Falls der Entscheidungsträger kein A-Angestellter ist, solltest Du eine der beiden genannten Methoden auf den Vorgesetzten des Entscheidungsträgers anwenden. Wenn Du mit diesen Methoden den Vorgesetzten überzeugst, wird der Entscheidungsträger sicherlich eine Anweisung bzgl. Deiner Person erhalten.
Sollte auch diese Person keine A-Angestellter/A-Unternehmer sein, solltest Du Dir die Frage stellen, ob das wirklich das Unternehmen ist, in dem Du arbeiten willst?!
Fazit
Die vorgestellten drei Methoden sind nur für A-Arbeitnehmer, die sich für Nichts zu Schade sind, ihr Ziel zu erreichen. Vergesse nicht, dass Du nicht dem Unternehmen Deine Skills vorstellst, sondern den Nutzen, den das Unternehmen aus Deiner Anstellung ziehen kann.
Möglicherweise kannst Du auch dem Entscheidungsträger anbieten, dass Du auch bereit bist, für einen bestimmten Zeitraum kostenlos für das Unternehmen zu arbeiten. Dadurch nimmst Du dem Entscheidungsträger Argumente, die gegen Dich sprechen, sodass das Unternehmer davon nur profitieren kann. Solltest Du wirklich nützlich für das Unternehmen sein, wird die Firma auf Dich nicht verzichten wollen und Dich anstellen.
Über den Autor Piotr Snuska
Piotr Snuszka ist Gründer der BAS Business And Science GmbH, die u. a. Bewerbungsschreiben erstellt und Plagiatsprüfungen anbietet.