Nein, die GT‘s Boos Band wandelt weder auf den Straßen der Highlands noch auf denen eines hypothetischen Mississippi-Deltas. Die Songs auf „Steak House“ - hier gibt das wirklich gelungene Cover die Richtung vor - spielen eher auf den einsamen Straßen der nächtlichen Großstädte zwischen Kneipen und Bordellen. Man könnte die zehn Lieder sogar als Zyklus vom allmählichen Niedergang eines Menschen durch Einsamkeit, Alkohol und billigen Frauen hören.
Die Band (Greig Taylor - voc, John Boos - g, Stephen Coetzee - dr, David „Aky“ Atkinson - b) und der häufig eingesetzte Gast Jim Harcus mit seiner Bluesharp spielen einen Bluesrock, der manchmal an Gary Moore, in anderen Momenten an die Clubs der Southside von Chicago und dann auch wieder an den britischen Rhythm & Blues der 60er erinnert: sehr abwechslungsreich und niemals langweilig kommen die Lieder daher. Und wenn man mich fragt: Diese Band könnte den Platzhirschen des schottischen Bluesrock King King bald gehörig Konkurrenz machen.