G‘schichten aus dem Mölltal – Teil 2: Hubert Ziervogel und sein „Hotelchen“

Hotelier Hubert Ziervogel

Hotelier Hubert Ziervogel

Zweites Unternehmer-Portrait unserer kleinen „Österreich-Serie“: Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Katja Nitzsche betreibt Hotelier Hubert Ziervogel in Döllach in der Gemeinde Großkirchheim in Kärnten eines der ältesten Wirtshäuser der Alpenrepublik. Seit über 500 Jahren schon bietet das seit Generationen im Familienbesitz befindliche und im Jahr 2001 renovierte “Hotelchen Döllacher Dorfwirtshaus“ Stärkung und Einkehr für Einheimische, Reisende und Wanderer. Das gastronomische Konzept des Hotels verbindet Heimatverbundenheit mit ökologischen Aspekten, die Küche verarbeitet ausschließlich ausgesuchte regionale Spezialitäten aus extensiver Bewirtschaftung. Auch in Sachen Freizeitgestaltung wird den Gästen einiges geboten.

„Über 1000 Meter sind wir alle per Du“

Nachdem ich Hubert Ziervogel in Begleitung Peter Breidenbachs bereits am Vortag kennengelernt hatte war ich mir nicht mehr ganz sicher ob wir noch beim „Sie“ oder schon beim „Du“ waren. Die beiden sind in langjähriger Bekanntschaft längst bei der freundschaftlichen Anredeform gelandet und hatten mich ganz zwanglos miteinbezogen. Seine lachend vorgetragene Antwort auf mein vorsichtiges Nachfragen: „Über 1000 Meter sind wir alle per du!“ Das war damit geklärt, liegt doch die Gemeinde Großkircheim, zu denen die Ortschaft Döllach zählt, auf 1024 Metern Höhe. Der Verzicht auf förmliche Floskeln macht im Gebirge Sinn, kommt mir in den Sinn, schließlich sind die Menschen hier in viel höherem Maß den Kräften der Natur ausgeliefert als wir „Flachlandtiroler“ daheim im Rheinland, ein enger Zusammenhalt und vertrauensvoller Umgang miteinander schadet da gewiss nicht.

500 Jahre Geschichte: das Döllacher Dorfwirtshaus

500 Jahre Geschichte: das Döllacher Dorfwirtshaus

Der Gastwirt und Hotelier Ziervogel entspricht dem, was man südlich des „Weißwurst-Äquators“ ein „stattliches Mannsbild“ zu nennen pflegt, der Kölner würde sagen: „‘ne staatse Käl“. Zur barocken Physiognomie gesellt sich eine sympathische Ausstrahlung: Freundlich, herzlich, zupackend, in den Augen stets ein verschmitztes Lächeln, so lerne ich den Vollblut-Gastronomen kennen. Als er berichtet, dass ein Großteil der in seiner Gastwirtschaft angebotenen Speisen und Gerichte aus eigener Landwirtschaft und das Wild aus eigener Jagd stammt, sehe ich ihn direkt vor mir, wie er die Rinder auf die Alm treibt oder in Hubertus-Tracht Hirsch, Gams und Reh nachstellt. Dabei entspricht er keineswegs dem krachledernen Klischee, Hubert Ziervogel ist vielmehr Vertreter einer Generation junger Unternehmer im Mölltal, für die Heimatverbundenheit untrennbar mit ökologischen Aspekten und dem Knüpfen regionaler Netzwerke verbunden ist. So bietet er in seinem Döllacher „Hotelchen“ täglich ein anderes so genanntes, „Null-Kilometer-Menü“ an, alle Zutaten für diesen „HochGenuss“ stammen aus der unmittelbaren Umgebung.

Döllach im Winter

Döllach im Winter

Artenschutz mit Messer und Gabel

Hubert erzählt mir von der vom Aussterben bedrohten Art der Hinterwälder-Rinder, deren Fleisch einen festen Platz auf der Speisekarte des Döllacher Dorfwirtshauses hat. Er spricht vom „Artenschutz mit Messer und Gabel“ und beschreibt, wie diese uralten Vertreter ihrer Art im Mölltal in extensiver Bewirtschaftung gehalten werden. Die Kälber bleiben im Winter im Stall bei ihren Müttern und verbringen den Sommer auf der Alm. Milch und Gras im Sommer und Heu im Winter sind die natürlichen Nahrungsquellen der genügsamen Tiere. Diese nachhaltige Bewirtschaftung unter Nutzung regionaler Ressourcen folgt dem Grundsatz: „Die Region stärken mit heimischen Produkten.“

Bedrohte Art: Hinterwälder-Rinder

Bedrohte Art: Hinterwälder-Rinder

Diesem Motto entsprechen auch sämtliche anderen Gerichte, die im Wirtshaus angeboten werden. Das Glocknerlammfleisch kommt aus Mörtschach, das Schweinefleisch von einem Betrieb aus dem Mölltal, die Kartoffeln liefern Bauern aus dem benachbarten Osttirol, Eier und Milchprodukte ein Spittaler Erzeuger. Forellen und Saiblinge stammen von einem Familienbetrieb in Greifenburg, dazu kommt, wie erwähnt, das Wild aus der eigenen Jagd auf der Trogalm Heiligenblut. Hubert Ziervogel sagt: „Unsere Gäste schätzen das, denn sie können sich sicher sein, dass sie durch ökologisch einwandfreie und in nachhaltiger heimischer Landwirtschaft erzeugte Produkte die bestmögliche Qualität auf den Teller bekommen. Sie wissen, dass es nicht nur so daher gesagt ist, wenn wir feststellen: ‚Bei uns kommt die Gesundheit aus der Küche.‘“ Eine wichtige Rolle bei der Einhaltung dieser selbst auferlegten hohen ökologischen und qualitativen Standards spielt Lebensgefährtin Katja Nitzsche, wie Hubert Ziervogel beschreibt: „Ich denke mir zwar all diese schönen Dinge aus, aber Katja ist diejenige, die dafür sorgt, dass das alles auch tagtäglich in die Praxis umgesetzt wird. Sie kümmert sich nicht nur um die Familie, sondern auch um den Einkauf, das Personal, die Gästezimmer und vieles mehr. Ohne sie ginge hier gar nichts.“
Wintersport und mehr

Fertig zum Wandern: Lama mit Marschgepäck

Fertig zum Wandern: Lama mit Marschgepäck

Neben der kulinarischen Rundumversorgung bietet das Döllacher Dorfwirtshaus seinen Besuchern auch eine ganz besondere Möglichkeit der Freizeitgestaltung jenseits der „Klassiker“ Wandern und Skilaufen: das Lamawandern. Bei diesen Trekkingtouren der besonderen Art durchstreifen die Teilnehmer den Nationalpark Hohe Tauern ohne das Gewicht des obligatorischen Marschgepäcks, denn dessen Transport übernehmen die Lamas. Das bringt nicht nur spürbare Erleichterung, darüber hinaus wirkt die Gesellschaft der Tiere ungemein entspannend auf Groß und Klein. Kinder hätten ganz besonderen Spaß an dieser Art des Wanderns mit tierischer Begleitung berichtet Hubert Ziervogel. Wintersportfans kommen hier in der Region rund um das Mölltal ohnehin auf ihre Kosten: Die drei Skigebiete Grossglockner/Heiligenblut, Mölltaler Gletscher/Flattach und Ankogel/Mallnitz lassen diesbezüglich keine Wünsche offen, geführte Berg- und Skitouren gehören ebenfalls zum Angebot des Döllacher Dorfwirtshauses.

Urig und behaglich: die „Gewölbestub’n“

Urig und behaglich: die „Gewölbestub’n“

Zum Abschluss unserer Begegnung führt mich der Hausherr durch sein „Hotelchen“. In beiden urig-gemütlichen Gaststuben mit Dielenböden, holzvertäfelten Wänden und lehmverputzten Decken sorgen Kachelöfen für zusätzliche Behaglichkeit. Die Gestaltung der Gästezimmer greift abermals regionale Themen auf. Nach intensiver Freizeitgestaltung und der ausgiebigen Befriedigung des leiblichen Wohls bieten sie den Gästen komfortabel ausgestattete Rückzugsbereiche. Die 13 Zimmer der 3-Sterne-Kategorie sind mit Hilfe allerlei authentischer Accessoires unterschiedlichen regionalen Themen gewidmet. Sie sind mit „sprechenden“ Namen wie „Wirtshaus“, „auf da Alm“ oder „Wolke 7“ versehen und bieten von rustikal bis edel für jeden Geschmack die geeignete Atmosphäre. In Betten aus unterschiedlichen heimischen Holzsorten finden Besucherinnen und Besucher einen erholsamen Schlaf der Qualität, die Lust auf die nächsten spannenden Urlaubs-Unternehmungen macht.

Von edel bis rustikal: Zimmer für jeden Geschmack

Von edel bis rustikal: Zimmer für jeden Geschmack

Zu gewinnen: ein Wochenende zu zweit im „Hotelchen“

Für diejenigen unter unseren Leserinnen und Lesern, die dieser Beitrag neugierig gemacht hat, verlosen wir ein Wochenende für 2 Personen im „Hotelchen Döllacher Dorfwirtshaus“! Einfach bis zum 04.01.2013 eine E-Mail mit dem Betreff „Hotelchen“, sowie Name, Anschrift und Tel.-Nr. an [email protected] schicken. Den Gewinner oder die Gewinnerin werden wir per Los ermitteln. Viel Glück!


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