Es ist Brauch in vielen (christlichen) Familien, am Gründonnerstag Spinat zu essen. Spinat ist bekanntlich grün. Das sind Erbsen und Bohnen auch, aber der Spinat am Gründonnerstag hat sich besonders durchgesetzt. Dabei hat das „Grün" in Gründonnerstag möglicherweise gar nichts mit der Farbe zu tun.
Es ist nicht gesichert, woher der Name Gründonnerstag für den Tag vor Karfreitag eigentlich kommt. Ein Zusammenhang mit der Farbe ist eine Theorie, eine andere besagt hingegen, dass „Grün" hier von „greinen", einem veralteten Ausdruck für „weinen" oder „klagen", abgeleitet ist. Da viele Kinder beim Anblick von Spinat auf dem Mittagstisch auch zu greinen beginnen, macht der Brauch dann letztlich wieder Sinn.
Einen klaren Zusammenhang zwischen dem Spinat-Brauch am Gründonnerstag und dem biblischen Ursprung des Gründonnerstages gibt es nicht. Am
Es lässt sich wohl davon ausgehen, dass die Sache mit dem Spinat am Gründonnerstag eine vergleichsweise neue Erfindung ist, die keinen tieferen Sinn hat, als das der Gründonnerstag eben Gründonnerstag heißt und Spinat eben grün ist.
Feiertage, Farben und Essen
Würde man seinen Speiseplan streng nach den liturgischen Farben, also jenen Farben, die im Christentum zu bestimmten Anlässen verwendet werden, ausrichten, dürfte man am Gründonnerstag nichts Grünes essen. Die Farbe Grün wird nicht zu Hochfesten genutzt, sondern dazwischen, z.B. am Erntedankfest. Die liturgische Farbe des Gründonnerstags ist Weiß. Dementsprechend dürfte man an diesem Tag also z.B. genüsslich Quark schlemmen. Oder Mayonnaise. Mit ein bisschen Glück hat die Spargelzeit zum Gründonnerstag schon angefangen, dann kann man hier richtig zulangen. Übrigens sind auch Ostern und Weihnachten „weiße" Tage. Das wäre für mich immer noch leichter zu bewältigen als die violette Adventszeit. Vier Wochen nur Pflaumen, Weintrauben, Auberginen, Rotkohl und diverse Beeren, da wäre ein Pott Mayonnaise zu Weihnachten eine Erlösung.