Wunderweiße Nebelschwaden.
Anlässlich eines Mixtape-Austausches, ich glaube es war eine der längst vergangenen plattentests.de-Osterwichtel-Aktionen bekam ich es zum ersetn Mal mit Liz Harris, die in der Regel unter ihrem Moniker Grouper auftritt zu tun. "Fishing Bird" vom Album "Dragging A Dead Deer Up A Hill" war darauf enthalten und zog mit seinem sonnendurchfluteten Gespinst aus Klangschichten und einer aus fernsten Fernen erschallenden Frauenstimme in seinen Bann.Nun sind mit "A I A: Alien Observer" und A I A: Dream Loss" gleich zwei nachfolgende Longplayer erschienen, die wiederum mit unglaublich weit in Raum und Zeit strahlenden Klängen auf sich aufmerksam machen. "Alien Observer" ist dabei eher von zurückhaltender Schönheit, nicht dumpf und dennoch eher von tief unter der Erde kommend. "Vapour Trails" ist hier das Prunkstück, gedämpfte Hammer- und Glockenschläge, ein simmernder, leidlich einlullender aber dennoch betörender Gesang, formlos und doch perfekt in die allgemeine Schwerelosigkeit eingebettet. Harris schlingert Sternenwolken entgehen, oder hangelt sich eben an den Kondensstreifen entlang, freischwebend, gerüstfrei und nahezu haltlos. Ausufernder, jedoch ohne opulent zu wirken scheint hingegen "Dream Loss" wirken zu wollen. Die Strukturen verwischen hier noch stärker in großflächige Bruchstücke, ohne jedoch beliebig oder ziellos zu wirken. "Atone" ist gar so zerbrechlich, dass erst bei genauem Hinhören eine björkische Verwandtschaft erkannt werden kann, der Rest wallt und schwelt in breiten Bahnen vor sich her.Grouper macht "Field Recordings" ohne Aufnahmegerät, viele ihrer ambienten und sphärischen Stücke klingen wie eine Momentaufnahme tief untem im Ozean oder weit über den Sternen, nie hektisch, immer bedächtig und entspannt.
Entschleunigung ohne Kalkül: