Großer Test zum Samsung Galaxy S2

Erstellt am 29. April 2012 von Bjwortmann @bjwortmann


Wie ich ja bereits vor einiger Zeit berichtet habe, hat mir Samsung die Möglichkeit gegeben das Smartphone Galaxy S2 zu testen. Ich habe das Gerät nun ca. 4 Wochen getestet und möchte Euch hier über meine Erfahrungen  im Alltag berichten.

Technische Daten 

Zuerst einmal die technischen Daten des Samsung Galaxy S2. Ausführliche Info´s rund um die Technick findet Ihr auf der Herstellerseite.

  • Akku: 1650 mAh
  • Display: Super AMOLED Plus, 480×800, 4,3 Zoll
  • System: Android 2.3.6
  • Konnektivität: 3G, GPS, WLAN, HDMI (nur via Adapter!)
  • Prozessor: Dual Core 1,2 GHz
  • RAM: 1 GB
  • Speicher: intern 16 GB, bis zusätzlich 32 GB erweiterbar (microSD)
  • Kamera Rückseite: 8 MP (3264 x 2448) & Kamera Front 2 MP (1600 x1200)

So kam das Galaxy S2 zu mir. Smartphone und 16 GB microSD

Das “G” Modell

Als erstes muss ich aber was zu meinem Modell sagen. Bei meinem S2 handelt es sich um ein sogenanntes G-Modell (genaue Bezeichnung : i9100G). Was hat das G in dieser Version zu suchen? Was ist anders? Samsung hat wohl mit dem Vormodell (i9100) Probleme mit dem Akku gehabt. Die Geräte wurden speziell bei 3D-Anwendungen zu heiss, der Akku hielt selbst kaum einen Tag durch und musste oft wieder an Stromnetz. Samsung reagierte darauf und wechselte im G-Modell die Exynos-CPU gegen die Texas Instruments (OMAP 4430)-CPU. Diese ist wie beim Vorgängermodell mit 1,2 GHz getaktet. Außerdem wurde der Mali-400-Grafikchip gegen eine GPU von PowerVR (SGX540) ausgetauscht. In diversen Foren wird davon gesprochen das es dem G-Modell an Leistung fehlt. Beim Benchmark der beiden Geräte hat tatsächlich das i9100 die Nase vorn. Aber im direkten Vergleich konnte ich keinen Unterschied feststellen. Es würde von Rucklern gesprochen, 3D-Spiele würden nicht laufen usw. All das kann ich nicht bestätigen. Allerdings kam es vor das einige Apps wie z.B. FilmOn einfach den Dienst verweigerten. Habe ich z.B. die Seite von MyVideo.tv im Browser aufgerufen, hing sich der Borwser auf und wurde sofort wieder geschlossen.

3D-Spiele wie z.B. GTA III laufen dafür aber ohne Ruckler, Aussetzter oder ähnliches. Dieses Spiel zum Beispiel macht wirklich Spaß und hat des öfteren für Kurzweil gesorgt. Auch der Akku hält selbst bei häufiger Nutzung ( Emails, Internet, Musik, Fotos machen, Spiele) gut 1,5 Tage. Der größte Nachteil der G-Version ist aber wohl das Thema Updates und CustomROM. Seit Anfang April rollt Samsung die neue Android 4.0 Version namens Ice Cream Sandwich (ICS) aus. Für das G-Modell ist dieses Update immer noch nicht verfügbar. Auch beliebte CustomROM´s wie z.B. CyanogenMod oder MiUi sind für das S2 “G” noch nicht verfügbar. Man liest auch des öfteren das die Dual-Core CPU angeblich nicht auf die 1,2 GHz Leistung kommt. Das kann ich auch nicht bestätigen ! Bei aufwendigen Spielen oder Apps wird die CPU sofort auf 1,2 GHz hochgetaktet.Dabei regelt das S2 die CPU so, das nur Leistung freigegeben wird, wenn sie auch wirlich gebraucht wird. Dabei kann das Gerät stufenlos zwischen 300 MHz bis 1,2 GHz schalten. Wer telefoniert oder z.B. ein Foto macht, braucht keine 1,2 GHz sondern deutlich weniger. Wird mehr Rechenkraft benötigt geht die CPU auf volle 1,2 GHz. Dadurch wird deutlich weniger Strom verbraucht und die Laufzeit des Akkus erhöht.

Optisch kein Unterschied zum I9100

Samsung Kies

Wer ein iPhone besitzt kennt das. Alles was man vom iPhone auf den Computer oder umgekehrt haben möchte muss über iTunes bewerkstelligt werden. Es ist also nicht möglich einfach das iPhone an den Rechner zu stöpseln und zum Beispiel Musik auf sein Handy zu kopieren.  Bei Android ist das anders. Generell wird keine weitere Software gebraucht. Handy an den Rechner, und schon kann man seine Dateien eiwandfrei verwalten. Etwas anders läuft es schon bei Samsung. Um seine ganzen Kontakte, Videos, Musik und Bilder sinnvoll zu verwalten sollte man das Programm Kies installieren. Auch Firmware-Updates funktionieren nur mit Kies. Warum Samsung sich für diesen Weg entschieden hat kann ich leider nicht sagen. Ich allerdings finde das ist ein Weg in die falsche Richtung. Das es einfacher geht zeigt z.B. HTC. Sollte ein neues Update vorliegen bekommt man eine kurze Benachrichtigung und das Update wird “Over the Air” geladen. Solche Updates bekommt man mit Samsung-Geräten nur über Kies.Das Smartphone muss mit dem mitlgelieferten Kabel an den Rechner angeschlossen werden. Kies sucht dann automartisch nach Updates. Allerdings kann man auch die App Kies Air nutzen. Damit muss das Telefon nicht mit dem Rechner verbunden sein. Nach dem Start wird über das WLAN eine Verbindung aufgebaut. Nach Eingeben der angegebenen URL kann man sein Smartphone auch kabellos verwalten. Das Updaten der Firmware ist mit Kies air aber nicht möglich. Wer auf die Verwaltungsfunktionen verzichten kann, braucht im Grunde genommen die Software gar nicht. Bilder, Videos oder andere Dokumente können auch einfach direkt vom Rechner auf das Gerät kopiert werden. Dazu braucht man das S2 nur über USB mit dem Rechner verbinden und nutzt den Speicher als Massenspeicher. Genauso habe ich überwiegend mein S2 verwaltet.

Samsung Kies : Nur hier kann die Firmware auf den neuesten Stand gebracht werden

Das Display

Das Samsung Galaxy S2 hat ein 4.3 Zoll großes Display. Das entspricht einer Bildschirmdiagonalen von 10,9 cm. Mein altes Smartphone (HTC Desire) hatte “lediglich” ein Display von 3,7 Zoll. Also gut 1,5 cm kleiner. Bei dem Display handelt es sich um ein Super-Amoled Plus Display. Das Bild ist gestochen scharf. Die Farben sind schön satt und schwarz ist hier auch wirklich schwarz. Ein Lichtsensor regelt die Helligkeit des Displays. Wem das nicht reicht kann die Helligkeit auch manuell einstellen. Abgerundet wird das Display durch die Verwendung von Gorilla Corning Glas. Damit ist die Oberfläche des Display´s gut geschüzt gegen Kratzer und ähnlichem. Als ich das erste mal das Gerät eingeschaltet habe war ich total begeistert von den kräftigen, frischen Farben. Ein besseres Display bietet meiner Meinung im Moment nur Apple mir seinem Retina-Display.

Swype

Swype war für mich eine ganz neue Erfahrung. Bisher kannte ich nur T9. Man gibt ein Wort ein und das Handy zeigt sofort Wortvorschläge an. Diese können dann direkt ausgewählt werden. Getippt wurde praktisch wie an einer normalen Tastatur. Swype arbeitet da etws anders. Möchte man einen Satz oder ein Wort schreiben. fängt man mit dem ersten Buchstaben an und “wischt” praktisch immer weiter zum nächsten Buchstaben des Wortes. Erst bei einem Wortende wird der Finger abgesetzt. Das funktioniert überraschend gut, ist aber für einen “Swypeanfänger” wie mich sehr gewöhungsbedürftig. Nach 4 Wochen Test klappte das aber schon sehr gut. Mir ist aufgefallen das Sonderzeichen oder Umlaute nur sehr umständlich zu schreiben sind. Trotzdem eine gute Alternative zum “klassischem” Tippen. Die normale Methode mit T9 bleibt aber trotzdem mein Favorit.

Die Kamera

In meinem alten HTC Desire ist eine Kamera mit 5 Megapixel verbaut. Diese hat Bilder gemacht die durchaus für den Alltag reichen. Allerdings waren die Bilder immer etwas usncharf. Es sah alles sehr verwaschen aus. Bilder die im Dunkeln gemacht wurden zeigten starkes Bildrauschen und es war schwer etwas zu erkennen. Im Gegensatz zum HTC hat das Samsung Galaxy S2 eine 8 Megapixel Cam. Hiermit gelingen Fotos eigentlich immer. auch dunkle Aufnahmen sehen sehr gut aus. Bilder können zusätzlich noch mit Effekten belegt werden. Darunter z.B. Sepia, Scharz/Weiß und Negativ. Mit dem Fotoeditor (als App auf dem Handy) können Bilder auch noch weiter bearbeitet werden. Für Videotelefonie kann die vordere 2 Megapixel Cam genutzt werden. Wer die vordere Cam nutzt muss allerdings auf einige Effekte verzichten. Die Videoaufnahme funktioniert auch nur mit der 8 Megapixel Cam auf der Rückseite. Die Videoqualität ist für ein Smartphone echt überwältigend. Kein Wunder, denn die Cam macht Videos mit einer Auflösung von 1920×1080 Pixeln, also in Full HD. Allerdings sollte man dabei nicht die Datengröße vergessen. Ein 30 Sekunden langer Film nimmt ca. 50 MB Platz ein.

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Media & Musik

Der Lautsprecher des Galaxy S2 ist durchaus akzeptabel. Auch laute Musik verzerrt nicht. Der Musikplayer hat mich wirklich überzeugt. Aus meinem Kopfhörer (Sennheiser CX 300 II) kamen kräftige Bässe und kristallklare Höhen. Außerdem hat der Player verschiedene EQ-Presets (Rock, Pop, Jazz) und man kann den Equalizer auch benutzerdefiniert regeln. Wer mehr Features braucht muss auf andere Player ausweichen. Ich empfehle den PowerAmp. Dieser hat eine Coveranzeige und weitere nützliche Extras, kostet allerdings knapp 4,00 Euro. Durch das brilliante Display werden Videos zu einem wahren Vergnügen. Alles ist schön scharf und die Farben sind wirklich sehr lebhaft. Wer auch gerne mal unterwegs oder draussen Vidoes schaut, hat auch bei Sonnenschein kaum Probleme. Klar, durch die Sonne ist das Bild nicht mehr so kräftig wie z.B. in geschlossenen Räumen, aber man kann es durchaus alles erkennen. Also punktet das Galaxy S2 auch hier.

http://www.youtube.com/watch?v=HDFLm4QdrWw

Speicherplatz und Dimensionen

Im Gerät sind selber 16 GB Speicher. Wem das nicht reicht kann auch über microSD nochmal mit maximal 32 GB den Speicher erweitern.Außerdem sind 2 GB als Arbeitsspeicher angelegt. Auch bei vielen Apps auf dem Gerät kommt das S2 dank des großen Arbeitsspeichers nicht ins Schwitzen. Die Größe des Smartphones kann sich ebenfalls sehen lassen.Die Größe beträgt 125 mm (Höhe) x 66 mm (Breite). Dazu ist das Samsung Galaxy S2 extrem dünn. Mit 8,49 mm gehört das Gerät mit zu einem der dünnsten Geräten auf dem Markt.Selbst das aktuelle iPhone 4S ist 9,3 mm dick. MIt 116g ist das S2 zumde auch sehr leicht. Da es so dünn und leicht ist, hatte ich öfters das Gefühl mir würde das Smartphone aus der Hand “rutschen”. Abhilfe gab es durch eine Schutzhülle. Ich habe mich für die S2 Tasche “Vienna” von der Firma KAVAJ entschieden. Diese macht das Smartphone nur etwas dicker und liegt dabei aber deutlich besser in der Hand.

Verarbeitung & Material

Das Samsung Galaxy S2 ist einwandfrei verarbeitet. Es gibt keine unnötigen Spalten, es knarzt nichts. Die wenigen Tasten die das Gerät besitzt (insgesamt 3 Tasten) wackeln nicht und haben einen guten und deutlichen Druckpunkt. Zum verwendeten Material: Die Akkuabdeckung ist aus weichem, ganz dünnem Plastik. Genauso wie die komplette Rückseite macht das einen sehr billigen Eindruck. Bei einem Smartphone in dieser Preisklasse (ca. 400 Euro) kann man etwas bessere Materialien erwarten. Selbst HTC nutzt selbst für seine günstigen Smartphones bessere Materialien.

Mein Fazit

Das Galaxy S2 von Samsung ist nicht umsonst das beliebteste Android-Smartphone auf dem Markt. Das tolle Display, die hohe Leistung und die vielen Features sprechen für sich. Einzig die billigen Materialien trüben den Gesamteindruck. Warum Updates nur über die hauseigene Software Kies bezogen werden kann weiß wahrscheinlich nur Samsung. Alles was ich über die G-Version gelesen bzw. gehört habe kann ich nicht bestätigen. Ich merke nicht wirklich keinen Unterschied zum Modell davor. Warum das ICS-Update für die G-Versionen nocht nicht erschienen ist, ist mir bis jetzt immer noch ein Rätsel. Aber abwarten. Ein Mitarbeiter von Samsung versicherte mir telefonisch das die Android 4.0 auch für das G-Modell kommt. Wer also ein gutes Smartphone sucht und nicht unbedingt einen Apfel auf seinem Gerät braucht sollte hier zugreifen. Der Preis liegt momentan bei ca. 400 Euro. Aber ich denke das beim Erschienen des Galaxy S3 im Mai der Preis noch ein ganzes Stück fallen wird. Ich persönlich bin mit dem Samsung Galaxy S2 sehr zufrieden. Alles in allem gibts von mir eine klare Kaufempfehlung.