In Panama City wurde nun das höchste Gebäude Mittelamerikas eröffnet. Mit seinen 284 m Höhe und 70 Stockwerken ragt nun der Trump Ocean Club aus der Skyline Panama Citys. Wie der Name schon sagt, wurde das Gebäude von Donald Trump eröffnet, denn, seien wir mal ehrlich, brauchen wir nicht noch ein paar reiche Amerikaner, die in Mittelamerika Grund und Boden kaufen, um Hotels in amerikanischem Standard mit Kasinos und Luxus-Schnickschnack zu errichten? Sicher, Geld regiert die Welt, daher ist das immer ein zweischneidiges Thema. Mittelamerika gehört nicht gerade zu einer wohlhabenden Region und ist dankbar für Investitionen. Die Frage ist nur, ob diese immer sinnvoll sind. Gehören nicht schon riesige Bananen- und Ananas-Plantagen amerikanischen Großkonzernen, die sich kilometerlang an den Straßen entlang ziehen und immer wieder auf’s Neue wegen den miserablen Arbeitsbedingungen ihrer Mitarbeiter kritisiert werden? Gibt es nicht schon genug Hotelketten und Condominios (Residenzen), die nicht mehr viel mit Mittelamerika zu tun haben?
Während meiner Reisen durch Mittelamerika, habe ich immer wieder von Einheimischen mitbekommen, dass Amerika in Mittelamerika mit Skepsis angesehen wird. Grund dafür sind zum einen Großunternehmen, denen riesige Flächen mittelamerikanischer Staaten gehören und von denen die einzelnen Länder an sich nicht mehr viel haben. Zum anderen liegt es an der Geschichte der verschiedenen Länder: Seien es die, durch die USA unterstützten Contras im vergangenen Bürgerkrieg Nicaraguas oder eben in Panama z.B. die Operation Just Cause, bei der es zum Großteil um Interessen am Panamakanal ging und bei der tausende Menschen starben und noch mehr ihre Häuser verloren. Auch wenn es Vergangenheit ist, in Vergessenheit geraten ist all das in Mittelamerika nicht. Und da braucht sich auch ein Donald Trump nicht wundern, wenn er vom Stadtrat Panama Citys einstimmig zur unerwünschten Person erklärt wird, wenn er in einem Interview sagt, dass die USA Panama ‚dämlicherweise‘ die Kontrolle über den Panamakanal überlassen hätte ‚ohne etwas dafür zu bekommen‘ (so ‚Die Welt‘ und ‚Focus‘).