So etwas nennt man Großeltern-Großkampftag: Aus dem Kindergarten kam Oma gleich mit beiden Enkeln heim, die offensichtlich bis zum Anschlag mit Energie aufgeladen waren. Vom Büro aus hörte ich, wie sie versuchte, die beiden Buben, so gut es ging, in Schach zu halten: Groß-Reinemachen, Toben, Raufen, Fußball – mit entsprechender Begleitmusik. Gottlob war das Wetter so, dass alle Aktionen draußen stattfinden konnten. Als sich ohrenscheinlich einer der beiden wehgetan hatte, eilte ich Oma zur Hilfe. Als ich am Ort des Geschehens ankam, war schon wieder alles vorbei und gut. Die Jungs wässerten und schrubbten unsere Terrasse, dass dem kleinen Viechzeug wie Spinnen, Käfern und all dem, was es sonst noch so alles gibt, hören und sehen verging. Als Oma dann den Wasserhahn endgültig zugedreht hatte, dauerte es nicht lange, bis die Cousins Toben und Raufen auf das Programm gesetzt hatten. Sie waren die Polizisten, Oma und Opa die Räuber. Als dann dieses Kapitel beendet war, ging es mit Fußball und einer Mischung aus Football und Rugby weiter. Auch dabei verzeichnete unser Seismograph Energieeruptionen größeren Ausmaßes, die ihren vorläufigen Höhepunkt darin fanden, dass der Ball ziemlich gezielt über die Hecke befördert wurde – und das gleich in Serie. Als ich dann bei einer der Rückholaktionen von Oma zu den beiden Rabauken meinte: „Jetzt kommt mal runter“, staunte ich nicht schlecht, als sich beide ins Gras fallen ließen und einfach liegen blieben. Was soll ich sagen? Kinder nehmen eben alles wörtlich. Gut, dass Oma noch ein Schulspiel in Reserve hatte und gleich das Thema „doppelter Wortsinn“ durchnehmen konnte.
Groß-Reinemachen (oben) mit anschließendem Toben und Runterkommen (unten).