Ihr Lieben,
ich bin süchtig. Vor einigen Wochen bin ich über die ultimative Salatkombination gestolpert und ernähre mich momentan fast jeden zweiten Tag von diesem Leckerbissen: Spinatsalat mit fruchtigen Orangenfilets, frischem Ingwer, cremiger Avocado, köstlichem Fetakäse und knackigen Walnüssen. Und Gurke. Da ich immer noch ohne richtige Küche auskommen muss (was hoffentlich kommendes Wochenende ein Ende hat), müssen es momentan Gerichte sein, die man ohne viel Klimbim und vor allem ohne Ofen herstellen kann. Mit einer kleinen Indkutionskochplatte von Mutti (die sich beim Einschalten anhört wie ein startendes Raumschiff a la Star Trek) gibt es zumindest auch was warmes zu beißen, doch für den Spinatsalat muss ich nicht einmal meine kleine Enterprise anschmeißen. Habe ich erwähnt, dass der Hinterhof mein Kühlschrank ist? Zum Glück bin ich mitten im Winter umgezogen und nicht im Hochsommer, so halten sich Milch und Käse auch so ganz gut, frisches Fleisch, Fisch, Wurst und Co gibt es bei mir nur, wenn sie sofort im Topf landen. Doch zurück zum Spinatsalat, den liebe ich nicht nur, weil man quasi keine Küche braucht, um ihn zuzubereiten. Er ist in gut zehn Minuten gemacht, schmeckt herrlich fruchtig-frisch und somit ein tolles Gegengewicht zu deftigem Essen. Bei mir war das gestern eine schöne Kartoffelsuppe mit etwas Käse und viel Speck, oft mache ich mir aber auch einfach eine große Portion Salat und bin damit glücklich.
Die Mengenangaben für den Spinatsalat reichen für eine ordentliche Mahlzeit für eine Person oder für zwei als Beilage. Bei Salaten nehme ich es mit den Mengen nicht so genau, die gestalte ich oft nach dem, was und wieviel ich gerade da habe. Beim Blattspinat solltet ihr darauf achten, dass es junger Spinat mit kleinen, zarten Blättern ist, erstens lassen sich die kleinen Blätter besser essen, zweitens sind sie geschmacklich eher für einen Salat geeignet als die ausgewachsenen Blätter mit den manchmal etwas hölzern wirkenden Stielen und erdigem Aroma. Wenn ihr gerade keinen Spinat parat habt, kann man auch super andere Salatsorten nehmen, die etwas Charakter haben, wie zum Beispiel Rucola oder Feldsalat. Oder ihr mischt die verschiedenen Sorten miteinander, das schmeckt auch ganz gut. Je nach Lust und Laune bereite ich ein richtiges Dressing mit etwas Honig darin zu (der Honig passt super zum Ingwer, zur Orange und zu den Walnüssen) oder ich lasse den Honig weg und gieße Essig und Öl einfach direkt über den Salat. Als Essig nehme ich meistens einen Balsamico Rosso, an sich dürfte aber jeder fruchtige und milde Essig gut funktionieren. Himbeeressig passt bestimmt auch super. Da ich es immer im Haus habe, nehme ich für den Salat Olivenöl, bin aber der Meinung, dass Walnussöl noch besser wäre. Und noch ein kleiner Tipp zur manchmal doch etwas eigenwilligen Avocado: Früher hatte ich oft das Problem, dass ich Avocado gekauft habe, die sich dann als teilweise schon verfault entpuppt haben. Das ist natürlich uncool, zumal ich mich so auf meine Avocado gefreut habe (irgendwann habe ich angefangen, grundsätzlich zwei zu kaufen), zum anderen sind die Dinger ja nicht ganz günstig. Beim Avocado kaufen habe ich mit der Zeit zwei Kriterien entwickelt: Die Frucht sollte nicht steinhart sein, sondern auf Druck leicht nachgeben. Dann werfe ich einen Blick unter den kleinen Nupsi, denn direkt unter ihm liegt schon das Fruchtfleisch: Hat es noch ein frisches Hellgrün, ist die Chance sehr hoch, dass die gesamte Avocado gut ist. Ist das Fleisch darunter braun oder fehlt der Nupsi komplett, lasst sie lieber liegen. Seitdem hatte ich nur noch schlechte Avocado, wenn sie dann doch noch eine Woche bei mir rum lag, bis ich sie dann essen wollte. Manchmal mache ich auch noch ein oder zwei frische Champignons mit in den Salat und das ein oder andere Mal habe ich neben Orangenfilets auch Khaki mit hinein gemacht, die ich in dünne Spalten geschnitten habe. Probiert einfach aus, was euch am besten schmeckt.
Für 1 große Portion Spinatsalat brauchts
2-3 Handvoll Frischer Babyspinat / junger Blattspinat
1 halbe Avocado
1 Orange
etwa 10 cm Gurke
etwa 70 Gramm Feta
1 Handvoll Walnüsse
1 halber TL gehackter Ingwer
2-3 EL Balsamico Rosso
1 EL Oliven- oder Walnussöl
1 TL Honig
Salz
Pfeffer
So wirds gemacht
- Den Spinat waschen und abtropfen lassen oder trocken schleudern, dann in eine Salatschüssel geben.
- Die Gurke in Stücke schneiden (die Schale lasse ich immer dran) und über den Salatblättern verteilen.
- Mit einem Messer die Schale der Orange entfernen und die Orange in Stücke schneiden und ebenfalls mit in die Schüssel geben. Wenn Saft auf dem Brett ist, fange ich diesen auf.
- Das Fruchtfleisch mit einem Löffel auf der Avocado holen und ebenfalls in Stücke schneiden und in die Schüssel geben.
- Den Feta zerkrümeln und über den Salat streuen.
- Die Walnüsse grob hacken oder mit der Hand zerdrücken und ebenfalls in die Schüssel geben.
- Für das Dressing den Ingwer zusammen mit dem Orangensaft, Essig, Öl, Honig, Salz und Pfeffer verrühren, bis sich der Honig aufgelöst hat und über den Salat geben.
Bei dieser Leckerei braucht man sich noch nicht mal im Zaum halten, denn der Salat ist super gesund und gerade auf der Flucht vor Erkältung und Grippe ein echtes Helferlein: Dass in frischem Spinat jede Menge Eisen steckt (wenn auch nicht so viel, wie lange Zeit angenommen), weiß seit Popeye ja nun jedes Kind. Dass Spinat zusätzlich voller Nitrate steckt, die vor Thrombosen, Herzinfarkten und Schlaganfällen schützen können, weiß vielleicht nicht jeder. Außerdem enthält er auch noch – seine Farbe verrät es ja bereits – jede Menge Chlorophyll, das auf Grund seiner chemischen Ähnlichkeit zu Blut (die zwei sind fast identisch, bis auf ein Molekül: bei Chlorophyll Magnesium, bei Blut Eisen) dafür sorgt, dass der menschliche Körper es wunderbar nutzen kann, um neue Blutzellen zu bilden und den Körper zu entgiften. Avocado enthält viele gesunde Fette, die auch noch dafür sorgen, dass fettlösliche Vitamine und Mineralien besser aufgenommen werden können. Avocado und Spinat strotzen beide vor Carotinen (aus denen der Körper Vitamin A herstellen kann) und Lutein, das die Augen gesund hält. Ingwer ist quasi ein natürliches Schmerzmittel und wirkt entzündungshemmend, Walnüsse enthalten jede Menge Omega-3-Fette und Antioxidantien, die freie Radikale im Körper abbauen. Davon abgesehen tummeln sich haufenweise Vitamine und Mineralstoffe in dem Spinatsalat, da kann man sich mit gutem Gewissen satt essen!