große welt: heiraten auf afrikanisch

Von Norari

vor ein paar wochen war ich auf eine traditionelle afrikanische hochzeit eingeladen: ugcs-hauskeeper heiratet ugcs-putzfrau

abgesehen davon, dass ich beim kofferpacken eh nicht mit einer solchen gelegenheit gerechnet hatte und gar keine hochzeitstaugliche kleidung dabei hatte, entschied ich mich aus interkulturellen völkerverständigungsgründen dafür, was traditionelles zu tragen. während martina einen für kampala & umgebung typischen gomesi trug (fotos folgen demnächst), konnte ich mir von franziska ein etwas weniger aufwendiges und wuchtiges dress leihen. ist jetzt nicht das schönste muster, aber es geht auch schlimmer.

die hochzeit sollte etwas außerhalb von kampala auf dem grundstück der brauteltern stattfinden. gegen 11.30 wurden wir bei nakumatt eingesammelt und dann ging es zum ersten treffpunkt tankstelle. dort sollten wir nicht nur weitere gäste, sondern auch den bräutigam treffen. hintergrund der ganzen sache: wir waren die gäste des mannes und mussten deswegen geschlossen dort auftauchen.

nach ichweißnichtwielangem warten, umziehen und geschenke von einem auto ins andere laden, ging es dann weiter ins dorf der familie. dort wurden noch sodas und sofa + sessel aufgeladen und dann auf zum nächsten treffpunkt, einer moschee.

letzte möglichkeit, um auf klo zu gehen und die kleider zu richten. anschließend wurden wir dann eingewiesen (auf luganda…): immer nur das machen, was der anführer sagt, nicht aufstehen, nicht hinsetzen, frauen auf den boden knien … alles nach aufforderung, sonst: geldstrafe. das klang ja schon mal vielversprechend… wer jetzt davon ausgeht, dass es danach endlich losgeht, der irrt. nachdem wir die autos geparkt hatten, mussten wir uns in zwei reihen (eine männer, eine frauen) aufstellen und WARTEN. unser anführer eröffnete ein wortgefecht (auf luganda…) und wie ich später dank übersetzung erfuhr, verhandelte er mit den brauteltern darüber, ob wir eingelassen würden oder nicht. wurden wir dann irgendwann und durften platz nehmen – schön getrennt von den gästen der braut. dann ging es los. es wurde jede menge geredet, natürlich auf luganda und deswegen wurde es relativ langweilig. ich glaube, es war ganz lustig, aber ich hab halt nix verstanden. im endeffekt ging es darum, die brauteltern davon zu überzeugen, dass der bräutigam würdig ist, die ehe mit ihrer tochter einzugehen. nasser (der bräutigam) saß dabei die ganze zeit versteckt in der letzten reihe unserer seite und war sichtlich nervös. sophie (die braut) haben wir sehr lange gar nicht zu gesicht bekommen. dafür jede menge tanten und freundinnen (??) der braut, die getanzt haben und keine ahnung was (wie gesagt… luganda)

dann endlich: die braut!

während der ganzen veranstaltung gab es für uns gäste weder etwas zu essen noch zu trinken. blöd, wenn man in afrika ist. gegen 6 war dann die introduction fast zu ende und wir durften aufstehen, um die geschenke zu holen. die gäste haben sich ordentlich gefreut, als martina und ich in unseren dresses die obst- und gemüsekörbe auf den köpfen hereintrugen. das huhn aus dem auto hab ich zum glück dort nicht wieder gesehen. wir haben uns dann entschlossen zurück zu fahren, aber sebastian ist noch dort geblieben…. weitere fotos folgen also irgendwann noch aus seiner arbeit.