Moin Moin, ihr Lieben ♥
Stille, Andacht und Einkehr. Dazu lädt die Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche in Bremerhaven ein, die von den Einwohnern dieser Stadt liebevoll Große Kirche genannt wird, und an der ich bereits unzählige Male vorbei gegangen bin. Meine Männers zeigten bislang herzlich wenig Motivation, dieser Einladung nachzukommen. Und so bleibt mir vorerst nur die Hoffnung, eben beim nächsten Besuch einen Blick hinein werfen zu können. Zudem finde ich die Geschichte norddeutscher Kirchen mindestens ebenso interessant wie die der Leuchttürme. Echt jetzt! Und ihr so?
Die Geschichte der Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche ist eng mit der Stadtgründung von Bremerhaven verknüpft. Da die Weser im 19. Jahrhundert zunehmend versandete und die größer werdenden Segler den Hafen in Bremen nicht mehr erreichen konnten, verhandelte für den Bremer Senat dessen Bürgermeister Dr. Johann Smidt, ein Theologe niederländischer Abstammung, mit dem Königreich Hannover und kaufte im Jahre 1827 das Gelände zwischen Geestendorf, heute Geestemünde, und Lehe zum Bau eines Dockhafens an der Wesermündung.
Hier schuf Baumeister Simon Loschen eine dreischiffige Hallenkirche im neugotischen Stil. Zu ihrer Einweihung am 22. April 1855 kam Bürgermeister Johann Smidt mit dem Dampfschiff aus Bremen angereist. Eine Eisenbahnverbindung bestand damals noch nicht.
Im Jahre 1927, hundert Jahre nach der Stadtgründung, erhielt die Kirche ihren Namen nach dem Stadtgründer Bürgermeister Smidt. Die Gemeinde gehört noch heute als einzige in Bremerhaven zur Bremischen Evangelischen Kirche. Aus Anlass der Namensgebung stifteten die Nachkommen der Familie Smidt der Gemeinde den kunstvollen Deckelpokal, den Smidt wegen seines Einsatzes für die drei norddeutschen Hansestädte beim Wiener Kongress von Lübeck erhalten hatte. Der Silberpokal kann heute im Historischen Museum Bremerhaven (Morgenstern- Museum) an der Geeste bewundert werden.
Im zweiten Weltkrieg versank die gesamte Innenstadt während eines Bombenangriffs am 18. September 1944 in Schutt und Asche. Nur der Turm der Kirche ragte als „mahnender Zeigefinger" aus den Trümmern heraus. Er war bisher für alle seegehenden und heimkehrenden Schiffe eine vertraute Landmarke.
Jeden Mittwoch zeigt uns Frollein Pfau auf ihrem Blog etwas, das sie mag [mmi]. Etwas, das sie besonders schön findet oder worüber sie sich besonders gefreut hat. Deshalb hopse ich mit der Seefahrerkirche auch gleich mal rüber zu Vanessa, dort darf man sich wieder verlinken *dankeschööön*
Ein fröhliches Bergfest wünscht euch