Große Otterrunde mit kleinem Umweg, 25.04.2011

Von Elip
Die beiden schönen Oster-Tage (Samstag und Sonntag) konnte ich leider nicht für eine Wanderung nützen, aber der Ostermontag sollte auch noch brauchbar sein. Auf der Suche nach einem Ziel stieß ich auf eine Runde, die ich vor 3 Jahren mit einer Freundin und deren Mann gemacht habe. Da war auch noch ein „Verhauer“ von damals aufzuklären bzw. der richtige Weg zu finden.

Großer, Mitter- und Kl. Otter sind drei Berge oberhalb bzw. südlich von Gloggnitz. Von der S36-Abfahrt Gloggnitz fährt man Richtung „Hochwechsel“ bzw. „Raach am Hochgebirge“ (lacht nicht, das heißt wirklich so!), eine steile Straße mit etlichen Kehren, bis man nach Schlagl kommt. Hier gleich rechts und noch ca. 700 m. Dort zweigt links ein breiter Weg ab mit einem gelben Schild „Otterrunde“ (die hier angegebene Zeit ist uninteressant, da die hier gemeinte Otterrunde viel kürzer ist als meine).

Blick auf Raach am Hochgebirge

Schlagl

Noch gibt es einige blaue Flecken am Himmel, das sollte sich später ändern. Aber egal, Regenausrüstung hab ich mit. Und vor drei Jahren sind wir ab dem Ottergipfel auch im Regen gegangen. Bis zu diesem gilt es, aus einem Gewirr von Forststraßen bei jeder Abzweigung die richtige zu finden. Mäßig steil und ganz gut gangbar geht es höher, bis man einmal einen kurzen Waldsteig benützt, um zur nächsten Forststraße zu gelangen. Kurz danach zweigt man wieder auf einen Waldsteig ab, der einen dann schon bald auf den Gipfel des Gr. Otter bringt.

Das Kreuz auf dem Gr. Otter

Tiefblick nach Gloggnitz

Die Wolken sind mehr geworden, aber für eine kurze Pause zum essen, Aussicht schauen und eintragen ins Gipfelbuch nehme ich mir doch Zeit. Und dann steht eine Entscheidung an: über die Otter drüber – oder doch den unterhalb direkt zum GH Kummerbauerstadl führenden Weg? Ergebnis: über die Otter!

Zunächst steil bergab, dann am Rand einer Wiese, weiter bergauf und steil auf den Mitterotter, dabei mehrmals umgestürzte Bäume umgehend. Ein richtiger Weg ist das hier nicht, nur halbwegs erkennbare Pfade, mit neongrünen, später rosa Punkten auf Bäumen markiert. Auch eine Gemeindegrenze verläuft hier, an den Steinen und roten Strichen an Bäumen erkennbar. Sich an diese haltend und immer am Kamm (oder in Kammnähe) bleibend, kann man den Weg nicht verfehlen.

Gipfel Mitterotter

Auf dem Mitterotter steht ein kleines Kreuzlein. Und jetzt heißt es aufpassen! Wir sind damals zu weit rechts und viel zu weit nach unten gegangen. Ziel: immer an der Gemeindegrenze halten! Gesagt, getan – und nach 10 min. stelle ich fest, daß ich wieder viel zu weit nach rechts gekommen bin! Diesmal aber weiß ich, warum (und merke es viel früher als vor 3 Jahren). Weil nämlich nicht nur der Südwest-Kamm eine Grenzlinie trägt, sondern auch der Nordkamm! Diese ist aber auf der Karte nicht eingezeichnet, nur die auf dem SW-Kamm!

Merken tu ich es daran, daß ich plötzlich Sicht auf die Burg Wartenstein hab – und die steht eindeutig im Norden! Ich suche mir eine Möglichkeit, auf gleicher Höhe nach links zu queren, was mir auch gelingt. Ist zwar wahrsch. nur ein Wildwechsel, aber besser wie nichts. Nun beginnt es auch zu regnen. Bis zum Erreichen des richtigen Kamms – in der Senke vorm Aufstieg zum Kl. Otter – warte ich noch ab, dann ziehe ich mir doch die Regenhose und dem Rucksack seine Hülle an.

Ein bissl suche ich noch herum, dann finde ich aber den richtigen Pfad und steige steil hinauf zum Kl. Otter. Auch dieser hat ein Kreuz – noch kleiner wie am Mitterotter und auf einem Baum angebracht.

Suchbild - wer findet das Kreuz am Kl. Otter?

Es hat fast wieder aufgehört zu regnen. Ich mache mich nun an den sehr steilen Abstieg, recht gut zu finden durch rosa Punkte und hier und da auch „Fahndln“ an dem Bäumen. Weiter unten stößt man dann auf einen breiten, deutlich flacheren Weg, später auf eine Forststraße, und bald bin ich beim GH Kummerbauerstadl. Eine Minute vorher schreckt mich noch der einzige Donner dieses Tages, der zugehörige Blitz muß ziemlich in der Nähe eingeschlagen haben.

Da man zum Kummerbauer von Trattenbach mit dem Auto fahren kann, ist hier ziemlich viel los, ich bekomme aber bald meine Suppe, was zum Trinken und nachher noch eine riesige Kardinalschnitte (riesig sind hier alle Portionen). Während ich esse, waschelt es draußen ganz gehörig. Bei meinem Aufbruch hat es allerdings bereits nachgelassen und nach einer Viertelstunde hört es auf und die Sonne kommt wieder heraus – nicht nur die umliegenden Wälder dampfen, ich auch!

Die Wälder dampfen nach dem Regen

Ich nehme nicht den direkten, blau markierten Schanzweg zur Schanzkapelle und weiter nach Schlagl, weil dieser nach dem Regen sehr rutschig ist. Unterhalb gibt es eine Forststraße, die 5 min. vor der Schanzkapelle ca. 20 Höhenmeter unter dem Weg endet. Es gibt aber einen sehr steilen Weg hinauf. Von der Schanzkapelle sind es dann noch ca. 20 min. (und nicht ¾ Std. wie angeschrieben) zurück nach Schlagl.

Schaut viel flacher aus als es ist!

Schanzkapelle

Insgesamt war ich gute 4 ½ Std. unterwegs, 800 Höhenmeter und 14 km sind zusammengekommen. Trotz des nicht so besonderen Wetters bin ich sehr zufrieden! Und es bleibt noch immer eine Aufgabe offen: die Antwort auf die Frage „wo geht der SW-Kamm vom Mitterotter weg?“ – die werde ich ein anderes Mal auf kürzerem Weg vom Kummerbauer dorthin klären!