große Hilfsbereitschaft in Syrien

erschienen bei agenzia fides – Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke

große Hilfsbereitschaft in Syrien

ASIEN/SYRIEN – Viele Syrer lehnen den Krieg ab: große Hilfsbereitschaft unter verschiedenen Gemeinschaften

Damaskus (Fidesdienst) – Weite Teile der syrischen Gesellschaft bedauern, dass im eigenen Land ein Bürgerkrieg herrscht, der das Land zunehmend lähmt. Angehörige verschiedener Ethnien und Religionen lehnen die Logik des Konflikts ab, die bereits über zwei Millionen Menschen dazu gezwungen hat, ihre Dörfer und Städte zu verlassen und an anderen Orten Zuflucht zu suchen.

Syrische Beobachter berichten dem Fidesdienst von der großen gegenseitigen Hilfsbereitschaft unter den verschiedenen Gemeinschaften aus denen sich die syrische Gesellschaft zusammensetzt. Viele christliche Familien, die aus ihren Häusern fliehen mussten, kamen bei muslimischen Familien unter, sunnitische Familien suchten bei alawitischen Muslimen Zuflucht, Alawiten wurden bei Christen untergebracht. In der Provinz Damaskus stellen wohlhabende Familien Privatwohnungen für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung. Moscheen, Kirchen, Gemeindesäle öffnen ihre Pforten. Freiwillige helfen Flüchtlingen. In einigen Gebieten arbeiten Volkskomitees des staatstreuen Roten Halbmonds mit freiwilligen Helfern der Koordinationsausschüsse zusammen. Von Muslimen gesammelte Hilfsgüter werden an Christen verteilt und christliche Hilfswerke helfen Muslimen. Trotz Schmerz und Leid funktioniert das Zusammenleben der verschiedenen Gemeinschaften in Syrien in einer Gesellschaft die auf einem sozialen Pakt basiert, der unabhängig von der politischen Zusammensetzung funktioniert.

Trotzdem profitieren bewaffnete Banden weiterhin von dem derzeit herrschenden Chaos: In Homs wurden Flüchtlinge, die als „unerwünscht“ gelten, vertrieben. Wie Beobachter dem Fidesdienst berichten, soll es auch zu Plünderungen von privaten Gütern und Eigentum kommen. Vertreter aller Gemeinschaften, Christen, Muslime, Drusen und Alawiten beklagen Verwüstung, Unsicherheit und Instabilität und fordern gemeinsame Friedensinitiativen. (PA) (Fidesdienst, 05/07/2012)

Quelle: agenzia fides


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