Heute bekam ich zwei ältere Bierdeckel geschenkt. Von Sammlerin zu Sammler sozusagen. Der erste stammt von der Grünerbrauerei L. Steigenberger aus Bad Tölz. Gegründet 1603. Der Bierdeckel ist natürlich nicht von 1603, dürfte aber auch schon gut 30 bis 40 Jahre alt sein.
Mitte des 17. Jahrhunderts gab es in Bad Tölz 22 Brauereien. Hauptabnehmer war die Stadt München, die im Jahr 1782 ganze 8.730 Eimer Bier (etwa 5.600 Hektoliter) abnahm. Doch die Konkurrenz der Großbrauereien machte auch in Bayern Tabula rasa: Im Jahr 2005 verlor Bad Tölz mit der Grüner-Brauerei den letzten Traditionsbetrieb.
Der zweite Bierdeckel stammt von der Brauerei Dittmann im nordrhein-westfälischen Langenberg. Edelpils und Export. Ein besonderer Genuss!
Diese Brauerei wurde 1867 von den beiden Braumeistern Johann und Georg Dittmann gegründet. Sie produzierten verschiedene Pilssorten, darunter Langenberger Edel-Pils und Imperial Pilsener. 1974 wurde die Brauerei im 107. Jahr ihres Bestehens geschlossen.
Dieser über 40 Jahre alte Bierdeckel hat auf seiner Rückseite nicht nur ein Gesicht. Dreht man es um 180 Grad (bitte ins Bild klicken), so lächelt der zuvor miesepetrig dreinschauende Zeitgenosse. Klar schmunzelt man nach einem solchen Bier!
Schön auch der kleine Reim:
„Plagt dich Kummer oder Ärger,
trinke Dittmann’s Langenberger“
Was meinst du dazu?