Grimsby (2016)

Grimsby (2016)

Grimsby (2016)
Wenn man Sacha Baron Cohen eines zu Gute halten kann oder vielleicht sogar muss, dann, dass er es auch nach all den Jahren Provokation ohne Ende noch schafft die Grenzen des guten Geschmacks im Kino zu sprengen. Dabei liest sich sein aktuelles Projekt Grimsby oder The Brothers Grimsby unter der Regie von Louis Leterrier auf dem Papier noch recht harmlos. Auch die FSK stuft den Film harmlos als ab 12 ein. Aber wer Cohen kennt, weiß, dass keiner seiner Filme wirklich harmlos ist...
Grimsby ist eine Action-Komödie, die sich um die beiden Brüdern Nobby und Sebastian dreht, deren Leben sich in völlig verschiedene Richtungen entwickelt hat. Nachdem Sebastian in seiner Kindheit von einer reichen Familie adoptiert wurde, landete er letztlich als Spion beim britischen Geheimdienst. Nobby blieb stattdessen in der öden Tristesse der englischen Kleinstadt Grimsby zurück und wurde zum englischen Vorzeigeproll, aber gleichzeitig auch zum liebevollen Familienvater, der seinen verschollenen Bruder grenzenlos verehrt. Nach 28 Jahren kreuzen sich die Wege der beiden eher unfreiwillig. Nobby sorgt dafür, dass ein Einsatz Sebastians gehörig schief geht und beide nun auf der Flucht sind. Schon bald decken die beiden unfreiwilligen Partner einen gewaltigen Komplott auf und entdecken gleichzeitig ihre brüderliche Liebe wieder.
Klingt doch ganz nach einer Komödie für die ganze Familie. Ist es aber nicht. Während zu Beginn nur gleichzeitig stereotypisch und liebevoll die Welt des Klischeebriten gezeigt wird und nur ein paar freche Zoten abgefeuert werden, entwickelt sich der Film im weiteren Verlauf zum Kampf der Geschmäcker. Ohne großartig zu spoilern, liefert Grimsby wohl eine der geschmacklosesten Szenen der Kinohistorie ab. Kurzbeschreibung: Zwei Brüder gefangen in einer Elefanten-Vagina, tierischer Gangbang und eine Menge Sperma. Wie gesagt Freigabe ab 12. Dass B-Movie-Star Scott Adkins im letzten Drittel des Films einen blutigen Kopfschuss in Nahaufnahme bekommt, geschenkt. Auch auf der Humorebene gibt es in der Folge noch einige diskussionswürdige Szenen zu bestaunen.
Aber ich bin ehrlich, auch wenn ich mich in einigen Momenten fremd geschämt habe und der Plot an sich komplett oberflächlich ist und nur als Mittel zum Zweck dient, habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Der Film ist rasant und stellenweise sogar ziemlich gefühlvoll erzählt. Füllszenen gibt es kaum, dafür sogar nennenswerte Actionfragmente. Mark Strong und Sacha Baron Cohen harmonieren prächtig als Gebrüder Grimsby. Es ist wirklich herrlich anzusehen, wie der sonst so bierernst wirkende Strong mal völlig gegen seinen Typ spielt. Auch die Nebenrollen sind mit Rebel Wilson, Isla Fisher und Penélope Cruz anständig besetzt. Lobenswert ist der schicke Britpopsoundtrack mit Blur, Chumbawamba, Madness und Oasis.
Grimsby ist so geschmacklos, wie unterhaltsam. Wer mit Baron Cohens deftigem Humor nichts anfangen kann, sollte einen großen Bogen um die Action-Komödie spannen. Wer schwarzem und britischem Humor etwas abgewinnen kann, liegt aber nicht falsch mit dem an den US-Kinos untergegangenem Film. Was die FSK jedoch bei der Altersfreigabe veranstaltet hat, würde ich dann wirklich noch gerne wissen. Immerhin haben einige Kinoketten zusätzlich zur FSK 12 eine unverbindliche Empfehlung ab 16 oder 18 ausgesprochen. Vernünftig.
OT: Grimsby AT: The Brothers Grimsby DT: Der Spion und sein Bruder VÖ: 2016 Laufzeit: 82 Minuten FSK: 12 R: Louis Leterrier D: Sacha Baron Cohen, Mark Strong, Rebel Wilson, Penélope Cruz, Ian McShane, Isla Fisher, Scott Adkins
Trailerlink
Christian
Bildquelle: Sony Pictures

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