Grilling me softly...

Von Kuechenschabe


Wir grillen sehr gerne. Am liebsten das ganze Jahr über, wenn es irgendwie geht. Sogar zu meinem Geburtstag (im Jänner) habe ich mir schon eine Grillerei gewünscht (und auch bekommen!). Da uns aber eine Grillerei, wie sie bisweilen üblich ist - nämlich Würschtel, Ketchup und Brot - viel zu wenig ist, möchte ich in loser Folge verschiedene Beilagen vorstellen. Das wird vor allem für mich selbst sehr praktisch, dann habe ich endlich mal eine Sammlung meiner Grill-Beilagen-Rezepte auf einem Fleck! Also heute Teil eins, zwei Salate:
Süss-saurer Gurkensalat mit Chili und Minze
2 mittelgroße Feldgurken
2 EL brauner Zucker
50 ml Reisweinessig
Salz
Saft einer halben Limette
1 frischer Habanero, fein gehackt
1 Schalotte, halbiert und in feine Streifen geschnitten
1 Handvoll Minzeblätter, gehackt
Die Gurken mit einem Sparschäler schälen, schmale Streifen an der Schale belassen (dadurch sieht der Salat gleich viel dekorativer aus).

Halbieren, entkernen, in Scheiben schneiden, in einer Schüssel mit Salz bestreuen und 15 Minuten Wasser ziehen lassen. Danach sehr gründlich abspülen, ausdrücken und mit Küchenrolle trocken tupfen. Zucker und Essig verrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat, Limettensaft unterrühren. Chilis, Schalotten, Minze und Gurken mit dem Dressing vermischen und 15 Minuten durchziehen lassen. Mit Salz abschmecken.
Schmeckt total erfrischend ist aber ziemlich scharf, also bei Gästen sicherheitshalber eine Warnung aussprechen!

Der zweite Salat lebt vor allem von der aufwändigen Marinade. Das Rezept ist aus dem letzten Beef, und ich hatte endlich mal Gelegenheit, meine eingelegten schwarzen Nüsse unterzubringen (die habe ich im letzten Frühling hergestellt)! Beef verwendet die Marinade für Feldsalat (bei uns in Österreich: Vogerlsalat). Dem habe ich noch Tomaten  hinzugefügt, weil gerade welche da waren.
Walnuss-Linsen-Wahnsinn (heißt wirklich so im Beef)
2 schwarze, eingelegte Nüsse
3 EL Olivenöl
1 rote Zwiebel
50 g Bauchspeck, in feinen Streifen
100 g bunte Linsen
1 Lorbeerblatt
2 EL gehackte Petersilie
Salz und Pfeffer
300 ml Hühnersuppe
je 20 g Mandel-, Hasel- und Walnusskerne
60 ml Haselnussöl (Hartl)
1 EL körniger Senf
50 ml Essig (Gegenbauer James Balsam)
Vogerlsalat
einige Tomaten, in Scheiben geschnitten

Schwarze Nüsse in dünne Scheiben schneiden. Olivenöl leicht erhitzen. Zwiebel in feine Ringe schneiden. Mit Speck und Nussscheiben im Olivenöl andünsten. Linsen abspülen. Mit Lorbeer und Petersilie zur Zwiebel-Nuss-Speck-Mischung geben, kurz mitdünsten und mit Hühnersuppe aufgießen. Köcheln bis die Linsen gar sind (das dauert ungefähr eine halbe Stunde). Die Nusskerne in einer Pfanne kurz anrösten, dann grob mörsern. Mit Nussöl mischen und dazugeben. Mit Senf und Essig abschmecken. Kurz vor dem Servieren die Marinade mit dem Vogerlsalat und den Tomaten mischen.
Anmerkung zur Marinade: Für mich persönlich war das eine sehr üppige Marinade. Ich könnte mir vorstellen, dass sie mit etwas mehr Linsen durchaus gleich als pikanter Linsensalat durchgeht.  (eventuell mit einem Hauch Chili). Und die angegebene Menge ist definitv zu viel für eine Schüssel Salat. Wir haben die Hälfte verwendet, und auch das war noch reichlich!
Anmerkung zu den schwarzen Nüssen: Das Einlegen der Nüsse war  mein erster Versuch. Ich habe vorher noch nie welche gegessen, kann also nicht sagen, ob sie superfein oder Durchschnitt sind. In den Salat haben sie ein angenehm süßes Element gebracht, das sehr gut mit den nussig-säuerlichen Komponenten harmoniert hat.  Heuer werde ich mir diese Prozedur nicht antun, ich habe noch fünf Gläser in meiner Speisekammer.