Ein Unwort
Das Wort “Griechenlandhilfe” mag man einfach nicht mehr lesen. Wenn die Presse davon schreibt oder heute berichtet, es seien erneut 44 Milliarden für “Griechenland” als Kredite vorgesehen, so sind diese Fantastilliarden erneut keine “Hilfe” für die überwiegende Mehrheit der Griechen, die den Gürtel enger schnallen müssen und die Zeche ihrerseits zahlen.
Die Griechenland-Milliarden – “Die kommen doch nur wieder bei den Banken an” sagen die Demonstranten gegenüber Euro-News (4)
Bei dieser speziellen “Griechenland-Hilfe”, den 44 Milliarden, die jetzt gerade in Brüssel auf Kosten der Bürger Europas bewilligt wurden, handelt es sich um erneute Stabilisierungsversuche eines griechischen Polit- und Finanz-Systems, in dem die bisherigen Milliarden verdunstet sind, wie ein Tropfen auf dem heissen Stein. Diese weiteren Milliarden soll “Griechenland” ab Mitte Dezember erhalten. Darauf verständigten sich die Eurogruppe, der IWF (Internationaler Währungsfonds) und die EZB (Europäische Zentralbank) nach zähem Ringen.
Deutscher Bundestag – Erst Turbo-ESM – jetzt Turbo Kredite
Bis Freitag, den 30.11.2012 soll der Deutsche Bundestag die neuen Kredite im Hauruck-Verfahren bewilligen, wenn es nach dem Willen von Finanzminister Schäuble (CDU) ginge. Wie zu lesen war, sind die Beratungsunterlagen bisher noch nicht einmal ins Deutsche übersetzt. Das heisst, dass die Abgeordneten, die sich bereits früher schon als bekennend Unwissende in Sachen ESM geoutet haben, nun über die nächsten riesigen Geldvermögen entscheiden, trotz erheblicher Unkenntnis der Sachlage und Erfahrungen, die alles andere als hoffnungsfroh stimmen können.
Es ist mehr als einmal von einem “Schuldenschnitt” gesprochen worden und dieser droht weiterhin. Einige kluge Beobachter der politischen Szene sagen voraus, dass dieser Schuldenschnitt direkt nach den deutschen Bundestagswahlen nächstes Jahr kommen könnte. Selbst Walter Steinmeier (SPD) griff diese Befürchtungen auf und äußerte sich in einem Interview (28.11.2012) dementsprechend im (ZDF 1)
Ein mit profunder Fachkenntnis ausgestatteter Wirtschaftsminister Rösler (FDP) weiss zum Thema: “Ein Schuldenerlass für Griechenland würde letztlich auch auf den Bundeshaushalt durchschlagen, und diese Lücke müsste gegenfinanziert werden”, sagte Rösler der “Wirtschaftswoche”. (2)
Was nichts anderes heisst: Die 44 Milliarden sind komplett weg, wenn der unvermeidliche Schuldenschnitt des griechischen Staatsdesasters Realität wird.
Keine Hilfe für in Not geratene Griechen
Der Masse der Griechen werden diese 44Milliarden wieder nicht helfen. Im Gegenteil. Die Krankenversicherungen entwickeln sich zu einem 2-Klassen-System, die Mittel wurden dramatisch gekürzt, sogar für die Dialysepatienten, das Schulbeförderungssystem geht am Krückstock, die Hilfen für die von den schlimmen Waldbränden und Erdbeben betroffenen Menschen erreichen die Opfer nicht, die immer noch in Containern und bei Verwandten hausen. Im Bereich des Fernsehens und Kultur sind durch den ruinösen Sparkurs Schauspieler, Techniker des Fernsehens und des Films, Bühnenbildner, Kuratoren, Autoren, Regisseure, alle zur Arbeitslosigkeit verurteilt, die dokumentiert 97% erreicht. (3)
“Das Geld komt doch nur bei den Banken an!” sagen die Demonstranten auf der Straße, die beschlossenen Hilfen lassen sie ziemlich unberührt. (4)
Welche Griechenland-Hilfe, welcher Rettungsschirm rettet die Griechen, die griechische Kultur und durch soziale Kahlschläge oder Naturkatastrophen in Not geratene Menschen und Familien?
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Quellen – weiterführende Links
(1) Steinmeier- Interview ZDF, “Schuldenschnitt nur vertagt”
(2) Handelsblatt: “Rösler gegen weiteren Schuldenschnistt’”
(3) Griechenland-Blog: “Griechenland, Grundstück, Kolonie’”
(4) Video: youtube.com Euronews, “Griechenland erhält neue Hilfsmilliarden”