Der Realitätsverlust der griechischen Regierung wird immer schlimmer. Nach Medienberichten hat die Regierung in Athen gestern die Troika (Neugriechisch: “Institutionen”) rausgeworfen.
Politische Kreise in Athen haben den entsprechenden Medienbericht bestätigt, in Brüssel ließ man wissen, die Gespräche seien auf Eis gelegt worden.
Warum kooperieren, wir kennen doch den Chef?
Die griechische Regierung zeige keinerlei Kooperationsbereitschaft, hörte man von Vertretern von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und dem Internationalem Währungsfonds (IWF) nach Informationen des “Handelsblatts” nach einer Telefonkonferenz mit dem Finanzministerium in Griechenland.
Die Regierung in Athen habe auch zur Erfüllung ihrer Wahlversprechen ohne Rücksprache mit der Troika neue Staatsausgaben beschlossen und verstoße damit gegen die getroffenen Vereinbarungen.
Deshalb sei die Chance, die Auflagen des laufenden Hilfsprogramms bis Ende April zu erfüllen, nur noch marginal. Die Griechen hätten die bisher Troika genannten Institutionen “wieder vor die Tür gesetzt“, hieß es dem Bericht zufolge in Brüssel.
Junckers zieht die Fäden
Woher kommt eigentlich diese Chuzpe im Angesicht des finanziellen Desasters? Immer mehr Kommentatoren sehen hier das eigene Spiel des Kommissionspräsidenten Jean Claude Juncker aus Luxemburg, der hinter den Kulissen mehr Macht von den einzelnen Regierungen der Euro-Staaten nach Brüssel abziehen möchte und die griechischen Provokateure immer wieder mit Insider-Tipps versorgt und berät.