Der neue griechische Finanzminister Giannis Varoufakis studierte Wirtschaftsmathematik und Mathematische Statistik (Zahlenbiegen) und gilt laut Spiegel als eine Koryphäe auf dem Gebiet der Spieltheorie. Seit 2012 arbeitete Varoufakis für den Spielehersteller Valve Corporation in Washington.
Theorie und Praxis
In der Spieletheorie geht es unter anderem um die Frage, wie man durch Einbeziehen der Reaktionen seines Gegenübers bessere Verhandlungsergebnisse erzielen kann. Eine so große Erkenntnis ist das allerdings nicht, sondern eher ein Allgemeinplätzchen.
Varoufakis mag ja ein guter Theoretiker sein, die Umsetzung seiner Theorien in die politische Praxis in den letzten Wochen ist aber ganz offensichtlich voll daneben gegangen – irgendetwas muss der Zocker da doch wohl falsch gemacht haben.
Die anderen waren auch auf der Schule…
Vermutlich ging er davon aus, dass seine Verhandlungspartner nicht so gute Zocker sind und deshalb die Reaktionen ihres Gegenübers nicht mit in ihre Verhandlungsstrategien einbeziehen. Dabei kennt doch jeder übriggebliebene 68er den Spruch: “Ich weiß, dass Du weißt, daß ich weiß, daß Du weist…” und so weiter an Infinitum. Auf einen Nenner gebracht: Man sollte seine Gegenüber nicht unterschätzen.
“Seine Strategie scheint zu sein, sich eine Pistole an den Kopf zu halten – und dann Lösegeld dafür zu verlangen, dass er nicht abdrückt“, beschreibt der britische Ökonom Anatole Kaletsky das Handeln des griechschen Finanzministers sehr treffend.
Foto: Yanis Varoufakis, Twitter