"[...] Chefvolkswirt der DekaBank über den Grexit: "Kompromiss geht vor Rausschmiss"
Die Währungsunion könnte einen Austritt Griechenlands technisch verkraften, nicht zuletzt durch den Schutzschirm der Europäischen Zentralbank", so Dr. Ulrich Kater. Trotzdem seien alle Möglichkeiten einer Einigung mit Griechenland auszuschöpfen, da die Währungsunion mehr ein politisches als ein ökonomisches Projekt sei: „Kompromiss geht vor Rausschmiss". Ohne substanzielle Eigenanstrengungen und wirtschaftliche Reformen allerdings ginge es nicht: „Sonst wird Europa ein Selbstbedienungsladen". [...] Erstmals beeinflusse die Politik die Märkte stärker als Fundamentalfaktoren wie die Wirtschaftsentwicklung. „Das Jahr hat gerade erst begonnen, war aber schon sehr turbulent: Griechenland, Ölpreis, die Freigabe des Franken, jetzt wieder die Ukraine - wen interessiert da noch die Konjunktur. [...] Während er für die USA eine Rückkehr der Normalität sieht, in der Inflation und höhere Zinsen wieder eine Rolle spielen, zeichne sich für Europa ab, dass Zinsen und Inflation weiterhin kein Thema seien. Darunter würden sowohl Renteninvestoren als auch die Banken selber leiden. Das Wachstum in der Eurozone stagniere nahezu. [...]". (Quelle: Institutional Money)
Expertentipp:
In Zeiten einer - in Europa wahrscheinlich noch länger andauernden - Nullzinspolitik und starken Einflußnahme der Politik auf die Märkte ist eine Evaluierung der bestehenden Anlagen und eine möglichst große Flexibilität in der Anlagestrategie besonder wichtig. Denn wenn auch, wie im Artikel beschrieben, die institutionellen Anleger immer mehr in das Risiko gedrängt werden, sprich, um Erträge zu erzielen, vermehrt in die Aktienmärkte investieren werden, wird auch der Zeitpunkt der Abkehr von der expansiven Geldpolitik und den Niedrigzinsen unweigerlich kommen. Die Frage ist nur wann.
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