Greta Zicari: Dämonenschicksal (Abgebrochen)

IMG_4594Erschienen: 20. Sep. 2012

Verlag: Net-Verlag

ISBN: 978-3942229760

Genre: Fantasy

Klappentext:
Eine ungewollte Schwangerschaft stürzt die junge Prinzessin Kassandra ins Unglück und in der Folge ihr Land in einen düsteren Krieg des Elends und Dämonenterrors. In dieser dunklen Zeit setzen sich an unterschiedlichen Orten junge Leute in Bewegung: Sie fliehen vor den Kriegswirren und dem Dämonenterror, machen sich auf die Suche nach einem besseren Leben und müssen dafür gefährliche Wege in Kauf nehmen. Auf ihren abenteuerlichen Reisen erleben die jungen Leute, was Liebe und Zusammenhalt bedeuten und dass es eine Macht gibt, die größer sein kann als die der Dämonen. Als sich ihre Wege kreuzen, müssen sie ihre unterschiedlichen Weltbilder überprüfen, und es kommt zu dramatischen Entdeckungen und Entwicklungen

Ich mache so etwas eigentlich relativ ungern und auch ziemlich selten, denn jedes Buch hat eine Chance verdient mich zu überzeugen. In diesem Fall summierten sich die Gründe jedoch so sehr, dass es mir irgendwann zu Kopfe stieg. Zuerst hatte ich mich gefreut, über den Fantasy Roman einer jungen, unbekannten Autorin. Denn ich bin nicht nur ein riesiger Fan dieses Genres, sondern auch der Klappentext hatte mich überzeugt.
Der Einstieg in die Geschichte hat mich umso neugieriger gemacht, weshalb ich über die ersten kleinen Schönheitsfehler noch hinwegsehen konnte. Doch später waren sie schließlich Teil meiner Entscheidung, das Lesen abzubrechen.

Ich hatte mich wie gesagt auf eine Fantasy Geschichte eingestellt und durch Namen und Landgarten das Ganze als High Fantasy eingestuft. Vom der Art der Erzählung gleicht es jedoch keinem großen Fantasy Epos, sondern ist eher als Jugendbuch einzuordnen. Dagegen habe ich eigentlich nichts einzuwenden, nur habe ich mit der Kombination Jugend-High Fantasy noch keine Erfahrungen gesammelt. Und ich konnte mir auch nur schwer was darunter vorstellen, weil es doch ein sehr anspruchsvolles Genre ist. Aber es gibt ja auch viele Jugendbücher, die eben auch diesen Anspruch halten können, nur hatte ich von diesem Buch nicht den Eindruck.
Dies zeigt sich vor allem im Schreibstil, der mich am meisten gestört hat. Man könnte es so ausdrücken, dass ein paar Sätze weniger der Buch wohl nicht schaden würde. Es wird viel mit genauen Beschreibungen gearbeitet, die teilweise vom Thema abschweifen, überflüssig sind und wo anders (bei der Charakterbildung) wieder fehlen. Das liest sich sehr anstrengend und es kommt irgendwie nicht richtig auf den Punkt.

IMG_4567Die Geschichte an sich hat eigentlich viel Potenzial, doch auch da scheiterte es an der Umsetzung. Es laufen 3-4 Geschichten parallel ab, bei denen auch deutliche Unterschiede auffallen. So haben mir zwei Geschichte immer recht gut gefallen (vom Schreibstil mal abgesehen), weil sie auch sehr handlungstragend waren und ich gemerkt habe, dass sich die wichtigen Ereignisse wohl dort abspielen werden. Eine weitere Geschichte, die sich um flüchtende Kinder in einem Weisenhaus dreht, konnte mich nicht für sich gewinnen. Hier zeigte sich besonders dieser lästige Schreibstil, durch den ich Bedenken hatte, ob es sich wirklich um High Fantasy handelt. Ich habe ja nicht gegen gelegentliche Umgangssprache, aber in diesem Fall hat es einfach nicht gepasst. Gerade High Fantasy muss ja besonders authentisch und episch wirken, selbst wenn es sich hierbei um eine Art Jugendbuch handelt. Da kann man einfach nicht Wörter wie „Big Boss“ verwenden, weil das völlig fehl am Platzt ist und teilweise auch nervt.
Hinzu kommt, des es in diesem Teil auch noch unheimlich viele Charaktere gibt. Fast schon zu viele würde ich sagen, so das man irgendwann den Überblick verliert und alle so ein bisschen, aber keinen so richtig kennenlernt.

Was auch noch ein wichtiger Teil meiner Entscheidung war, ist, dass ich bisher 175 von 608 Seiten gelesen habe, es mir aber so vorkommt als hätte ich bereits über 300 Seiten gelesen. Von der Handlung her ist aber noch nicht allzu viel passiert, was das Ganze ziemlich schleppend wirken lässt (ich hoffe es ist klar was ich meine).

Und so läuft das alles zusammen und ich finde es unglaublich schade, aber irgendwann hatte ich einfach keine Freude mehr und die vielen kleinen Mängel überschatteten die Neugier nach der Story. Normalerweise gebe ich solchen Büchern schon allein aus Respekt gegenüber der Autorin, die bestimmt sehr viel Arbeit in dieses Buch gesteckt hat, noch die eine oder andere Chance. Aber wenn ich nach 175 Seiten schon so viel zu schreiben hab, will ich gar nicht wissen, was wäre, wenn ich es zu Ende gelesen hätte. Vielleicht wage ich mich irgendwann nochmal daran, wenn ich genügend Zeit finde und gar nichts mehr zu lesen habe…


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