Dieses Mal ist ein Band mit Erzählungen an der Reihe: Gregor Sander hat in "Winterfisch" neun Erzählungen versammelt, deren erste wie der Titel heißt. Erschienen im Wallstein-Verlag, Göttingen. Hannover ist, wie immer, für den Lesewettbewerb die letzte Station - am Donnerstag, 26. Januar 2012 ab 19.30 Uhr im Künstlerhaus, Sophienstr. 2.
"Gregor Sanders Erzählungen sind große Geschichten in kleiner Form und spielen in Rerik, am Nord-Ostsee-Kanal, auf Gotland, in Helsinki. Sie handeln von Menschen, die auf Reisen sind, die sich nach etwas sehnen (einem freien Leben, der Liebe...) und dennoch, in ihren Schicksalen gefangen, nicht vorankommen: wortkarge Seebären, desillusionierte Künstler, angebetete Frauen.
Dabei wirkt Sanders Erzählen karg, fast verschwiegen, wie die Leute, wie die nördliche Landschaft. Mit wenigen Strichen, diskret, präzise und tiefgründig, zeichnet der Autor Schicksale, die unter die Haut gehen. In seinen makellosen, leisen, manchmal kammerspielartigen Erzählungen steht für Momente die Zeit still. „Bernsteineffekt“ nennt der Deutschlandfunk diese literarische Fähigkeit des Autors, die den Geschehnissen eine besondere existenzielle Bedeutsamkeit und Strahlkraft verleiht. Die FAZ erinnert Sanders psychologische und historische Genauigkeit und Detailliertheit gar an Uwe Johnson. Die Titelerzählung des Bandes, Winterfisch, wurde 2009 in Klagenfurt mit dem 3sat-Preis ausgezeichnet."
Über den Autor: "Gregor Sander, geb. 1968 in Schwerin, ließ sich zum Schlosser und Krankenpfleger ausbilden, bevor er Medizin und Germanistik studierte. Nach dem Besuch der Berliner Journalistenschule lebt er heute als freier Autor in Berlin. 2002 erschien sein Erzählungsband Ich aber bin hier geboren, für den er den Förderpreis zum Friedrich-Hölderlin-Preis erhielt. Sein erster Roman Abwesend wurde 2007 für den Deutschen Buchpreis nominiert. 2009 gewann er beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb den 3sat-Preis für die Erzählung Winterfisch."