Einem jungen Gitarristen und Journalisten bietet sich der große Deal und die Story seines Lebens: eine Million, wenn er beweisen kann, dass die ›Gibson Moderne‹, die legendärste Gitarre aller Zeiten, tatsächlich existiert hat. Auf seiner Suche begegnet er besessenen Musikliebhabern, leidenschaftlichen Sammlern, zwielichtigen Gestalten und sagenumwobenen Instrumenten. Eine faszinierende Reise quer durch Amerika und die goldenen Jahre von Blues und Rock. Ob Freak oder Liebhaber, ›Vintage‹ ist eine Geschichte, bei der in jedem eine Saite erklingt.
"Vintage" vom französischen Autor Grégoire Hervier hat mich positiv überrascht. Die Inhaltsangabe machte mich neugierig, aber ich hatte noch keine rechte Vorstellung davon, was in diesem Buch im Vordergrund steht. Ist es eher ein Krimi, eine Selbstfindungsgeschichte, oder ein Buch über Musik und Instrumente? Nun kann ich sagen es ist von allem etwas.
Überrascht hat mich auch, wie sehr die Geschichte mich zu fesseln vermochte. Eigentlich hatte ich vor, das Buch unterwegs mitzunehmen und immer nur mal ein paar Kapitel am Stück zu lesen. Ich war aber so neugierig wie es weiter geht mit Thomas und seiner Suche nach der "Moderne", dass ich das Buch dann doch ab dem 12. Kapitel in einem Rutsch zu Hause weiter gelesen habe.
Ich bin kein großer Musikfan und kenne mich weder mit Gitarren, noch mit Blues Musik aus. Aber dem was hier geschildert und wie die Entwicklungen beschrieben wurden, konnte ich auch als Laie gut folgen. Natürlich sagten mir die ganzen Namen der Musiker und Instrumente nichts und ich kann daher auch nichts dazu sagen, ob es sich hier größtenteils um real existierende Personen und Modelle handelte. Dazu wäre vielleicht ein Nachwort des Autor noch ganz hilfreich gewesen, aber wahrscheinlich handelt es sich bei Grégoire Hervier um so einen großen Fan, dass das für ihn alles selbstverständlich war. Ich werde dieses Buch wohl auch noch einem Freund leihen, der selber Bluesmusik macht und vielleicht kann er mir im Anschluss noch etwas mehr darüber erzählen.
Der Autor hat es aber auch geschafft hier noch eine richtig spannende Kriminalgeschichte unterzubringen und den Leser dabei auch noch über drei Kontinente zu führen und mit vielen interessanten Details zu Australien, Schottland und den USA (besonders New Orleans und Chicago) zu versorgen. Auch die Hauptfigur Thomas Dupre hat mir gut gefallen. Erzählt wird aus seiner Perspektive und der Leser erfährt viel von seinen persönlichen Umständen und Beweggründen. Nur so richtig bildlich vorstellen konnte ich mir Thomas nicht, da er es versäumt sich selber äußerlich zu beschreiben.
Insgesamt gesehen habe ich hier mehr bekommen als ich erwartet hatte und wenn ich das im Nachhinein sagen kann, ist das immer ein sehr gutes Zeichen.
Ich kann "Vintage" an alle Leser empfehlen die spannende Geschichten mögen und die auch die Verbindung aus Krimi, Musikgeschichte und persönlicher Erzählebene anspricht.
So habe ich bewertet:
Weitere Infos zum Buch und zum Autor finden sich auf der Homepage des Diogenes Verlages