Green Washing – 7 Tricks von Unternehmen, um natürlich auszusehen

Green Washer Business Card 07

Immer mehr  Menschen sind sich der schädlichen Auswirkungen von Toxinen in ihren Körperpflegeprodukten bewusst und suchen nach gesunden Alternativen. Doch Vorsicht! Green Washing ist inzwischen weit verbreitet. Denn als Antwort auf die Wünsche der Verbraucher stellen viele Unternehmen ihre Produkte als gesund, biologisch und schadstofffrei dar. Auch wenn die Produkte nachweislich unnatürlich, ungesund und voller Chemie sind…

Sichere Kosmetikprodukte zu finden kann eine abenteuerliche Suche sein. Die Unternehmen sind nämlich ziemlich kreativ darin potentielle Kunden zu täuschen. So sieht man z.B. eine Werbeanzeige mit exotischen Pflanzen und dem Slogan “Inspiriert von der Natur”. Natürlich erhofft man sich ein Produkt voller schönmachender pflanzlicher Wirkstoffe. Schaut man dann auf die Liste der Inhaltsstoffe, besteht das Produkt jedoch zum größten Teil aus Petroleum.

Ich kann nicht genug betonen, wie wichtig es ist die Produktetiketten zu lesen!!!

Auch wenn die Hersteller durch die Kosmetikverordnung gezwungen sind die Inhaltsstoffe auf den Verpackungen aufzulisten, schaffen sie es dennoch durch eine Menge Tricks die Verbraucher zu täuschen. Green Washing für ein grünes Image ist für viele Hersteller eine gängie PR-Maßnahme. Traurig, aber wahr.

Hier ein paar dieser Tricks, die ich gefunden habe:

Trick #1
“Aktive Inhaltsstoffe” werden hervorgehoben, die anderen bleiben versteckt. Und gerade dort befinden sich Duftstoffe, Parabene und Glycole.

Trick #2
“Natürliche Inhaltsstoffe” Die Begriffe “natürlich”, “Naturkosmetik” etc. sind nicht geschützt. Man kann sie also verwenden, auch wenn das Produkt herzlich wenig mit Natur zu tun hat. In den Werbeanzeigen wird das “Natürliche” betont. Das, was weniger schön ist, bleibt dem Kunden verborgen.

Trick #3
“Kein  SLS, Parabene etc”. Die Hersteller sagen dir, was nicht enthalten ist, aber nicht, was drin ist. Ok, sie setzen kein Sodium Lauryl Sulfate als Tensid ein, dafür nehmen sie dann Ammonium Laureth Sulfate. Ist auch nicht besser!

Trick #4
Man benutzt eine beruhigende Aussage und du fühlst dich sicher und schaust dir die Liste der Inhaltsstoffe nicht mehr näher an (die ist ja auch immer so klein geschrieben).  “ Pur und natürlich”, “Natürliche Formulierung” oder  “ mit Inhaltsstoffen aus biologischem Anbau”. Die Begriffe “natürlich” und “biologisch” lullen uns ein und wir fühlen uns auf der sicheren Seite.

Trick #5
Man kann Inhaltsstoffe beschreiben ohne sie direkt zu benennen “mildes kokosnussbasiertes Tensid” oder “ natürliche Pflanzenessenzen”. Das erste beschreibt z.B. unzählige chemische Inhaltsstoffe, von denen einige super sind, andere jedoch entsetzlich. Ich habe keine Ahnung, was diese pflanzlichen Essenzen sind, du?

Trick #6
Schaut man sich Werbung an oder nimmt eine Cremetube aus dem Regal, staunt man oft über die tollen Früchte und Pflanzen die in so einem Produkt stecken. Das Etikett auf einem Shampoo liest sich wie die Speisekarte eines leckeren biologischen Restaurants. Aber wenn man mal überlegt: In der Shampooflasche befindet sich eine klare Flüssigkeit. Wo sind da die Granatäpfel, Gojibeeren, Kiwis, Walnüsse geblieben? Wenn ich diese Früchte in eine Flasche fülle, kommt wohl kaum ein Shampoo dabei heraus. Ich müsste also eine ganze Menge chemischer Veränderungen durchführen, um letztendlich ein klares Shampoo zu erhalten. Lassen wir uns also nicht austricksen!

Trick #7
Sich auf Markennamen verlassen. Viel bekannte Marken genießen ein großes Vertrauen bei den Verbrauchern. Damit ihr Stern nicht sinkt, denn die Kunden sind heute aufgeklärter als je zuvor, führen Sie einfach eine Bio-Serie ein. Unternehmen, die früher – und auch heute noch vorwiegend – Erdöl in ihren Produkte hatten, launchen plötzlich eine “Pur + Natural” oder “Bio aktiv”-Serie. Warum tun die das? Wurde hier umgedacht? Übernimmt man jetzt Verantwortung für die Umwelt?  Nein, natürlich nicht! Denn die anderen Produkte mit den bösen Inhaltsstoffen gibt es weiterhin von diesen Unternehmen. Man hat sich einfach nur einen weiteren Markt erschlossen.

Fassen wir noch einmal zusammen: Die Worte “natürlich” und “biologisch” haben keine rechtliche Bedeutung. Jeder kann sein Produkt mit diesen Worten schmücken, ohne einen einzigen natürlichen Inhaltsstoff.

Auch von “70%” oder “99% zertifizierte biologische Inhaltsstoffe”  sollten wir uns nicht einlullen lassen, ohne die Inhaltsstoffe genau zu prüfen. Parabene und Duftstoffe machen oft weniger als 1 % in einem Kosmetikprodukt aus. Benutzen wir aber 6 Produkte mit dieser Art von Marketing am Tag, haben wir 6 % Toxine, die sich in unserem Körper anreichern. Und das täglich!
Lernt die Inhaltsstoffe kennen, die ihr vermeiden solltet und nehmt euch zur Not eine Liste mit zum Einkaufen.

Verpasst keinen Trick! Lasst euch nicht vom Green Washing beeinfussen. Lest Etiketten! Ihr werdet überrascht sein, wieviel besser ihr euch fühlt.

Wenn ihr selbst unsicher seid, fragt jemanden, der sich auskennt. Zum Beispiel mich!


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