Green New York

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Deja vu: Ankündigung von Radrennen in der Stadt
Nachdem sie zweimal von Intensivtätern an den Rand des Abgrunds gedrängt wurden, wenden sich die New Yorker anscheinend wieder den wahren Dingen des Lebens zu. Auf unseren Spaziergängen durch die Lower Eastside, Greenwich Village und Chelsea, aber auch im Financial District fiel uns auf: Die Leute sind langsamer geworden. Bewusster. Die Deli-Shops werben mit Qualität und lokaler Herkunft.
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Home made: Cup Cake Konditor
Das Personal ist nicht mehr aufgesetzt freundlich, sondern freundlich. Es scheinen andere Leute das Geschäft zu machen, als noch vor fünf Jahren. Im Hotel Houston werden wir von der asiatischen Empfangsdame begrüßt und erfahren, dass das Frühstück inklusive ist. Und das Frühstück ist gut. Die anderen Gäste witzig und sehr freundlich.
In den Villagebewohnern erkennen wir Gutmenschen. Aber angenehmeren Typs als in Berlin. Nicht ideologisch aufgeladen, nicht vorrangig darauf bedacht, moralisch immer recht zu haben und im Recht zu sein, wenn er die Regeln zu seinen Gunsten zurecht biegt. Z.B. im Straßenverkehr. Nein, es gibt auch den Typus "guter Mensch", der Qualität will, der im Gleichgewicht sein will und der sich von Hypes, Ängsten und anderen Manipulationen nicht mehr beirren lassen will. Dem Familie wichtig ist, der aber auch die Manipulationen seiner eigenen Familie austherapiert hat - und sei es nur durch die Identifikation mit den Romanfiguren eines Jonathan Franzen..
Wir machen unseren ersten Spaziergang Richtung Manhattanbridge und erfahren, dass die Stadt am Wochenende wegen eines Radrennens gesperrt wird. Das kennen wir aus Berlin, allerdings ideologischer. Wir wollen mit dem Bus fahren, zählen die 1-Dollar-Scheine ab. Der Busfahrer klärt uns auf, dass wir in Münzen bezahlen müssen. Haben wir nicht. "Habt Ihr nicht? Then go ahead.." Er nimmt uns so mit und wünscht uns beim Aussteigen noch ein "Enjoy New York!". Mit der U-Bahn durchqueren wir den East River nach Brooklyn. Ich erinnere mich an die Story des Ruhrbarons Arnold Voss über Gentrification in Williamsburg. Wir wollen den Brooklyn Bridge Park sehen und die neu gestalteten Piers. Und werden nicht enttäuscht. Der Uferweg unter der Brücke führt ins Grüne. Einen Park, den ein junges Paar für seine Hochzeitszeremonie nutzt (was wir gut verstehen können ;-). Die Atmosphäre ist hier einzigartig. Die Oktobersonne strahlt, der Verkehr hoch oben auf der Brooklyn Bridge rauscht vorbei. Dieser Blick auf Manhattan unter einem strahlend blauen Himmel ist unersättlich. Wir gehen weiter zu den Piers. Hier gibt es ein Brücken-Cafe und der Parkweg führt vom Pier 1 zum Ufer. Dort entlang bis zum Ende und zurück durch den hügeligen Park. Von dort schaut man über grüne Wiese und durch herbstliche Bäume rüber nach Manhattan. Ein Bauschild sagt, dass man hier im nächsten Jahr auch mit Kanus Richtung East River ablegen kann.
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Der neue grüne Deal: die New Yorker Brückentechnologie
Auf den Straßen gibt es einen Trend zu Hybridantrieben. Die neue Taxigeneration, Modell Ford Escape, hat durchweg Hybridantrieb. Einige Linienbusse auch. Und sogar Stretchlimos tragen das Schild an ihren Flanken. Der Lexus 400 Hybrid ist eines der häufigsten "Manhattan Cars".
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What if God was one of us? Just the driver of the Hybrid bus..
Dieses New York ist das Gegenteil von 1999. Damals: Business und Technologie Hype. Angst etwas zu verpassen. Die Börse fährt ohne einen ab, wenn man zu spät kommt. Atemlosigkeit. Die Hand am Zentralrechner der New Yorker Börse. Heute: Ruhig, grün, auf dem Ökotrip. Zum ersten mal konnte ich mir realistisch vorstellen, dort zu leben und zu arbeiten.
Zurück in Manhatten, an der Westside, gibt es eine still gelegte Hochbahnlinie aus den 30er Jahren.(Eine Güterzuglinie, hoch gebaut, damit sie den Straßenverkehr nicht gefährdete). In Berlin und Dortmund lässt man so was einfach verrotten und nennt es dann Gleismeer oder Vintage. Die New Yorker Regierung und die "Freunde der Highline" hingegen veranstalteten einen Ideenwettbewerb und eröffneten im Sommer 2009 den ersten gestalteten Abschnitt. (Mehr Infos: TheHighline.org)
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Last not least: The very special Jefferson Market Garden in Greenwich Village
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Fotos: Frontmotor

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