Green Book – Eine besondere Freundschaft

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Green Book – Eine besondere Freundschaft

8Drama

Peter Farrelly, eher bekannt durch die Komödien Dumm & Dümmer und Verrückt nach Mary, versucht sich mit Green Book zum ersten Mal im dramatischen Fach – aber auch da kommt der Humor nicht zu kurz.

Der Italiener Tony “Lip” Vallelonga (Viggo Mortensen) arbeitet in den 60er Jahren in einem Nachtclub und kommt so halbwegs über die Runden. Für kleine Tricksereien und Wetten ist er sich aber auch nicht zu Schade, um etwas mehr Geld in die Haushaltskasse zu tragen. Trotzdem führen er, seine Frau Dolores (Linda Cardellini) und die Kinder ein zufriedenes Leben. Als er das Angebot bekommt für den Musiker Doktor Don Shirley (Mahershala Ali) als Fahrer und persönlicher Assistent auf dessen Tour durch den Süden der USA zu arbeiten, lehnt er zunächst ab. Erst Geldnöte zwingen ihn dazu, seine persönlichen Ressentiments gegenüber Afro-Amerikanern zu vergessen und den Job widerwillig anzunehmen. Weder Tony, noch Don ahnen, wie sehr sie diese Reise verändern wird.

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Obwohl auf den ersten Blick die Wahl des Regisseurs bzw. seine Wahl des Stoffes das Überraschendste an Green Book darstellt, ist die Regie wohl sicherlich das unscheinbarste Element des Films. Peter Farrelly macht sich nicht die Mühe sein humoristisches Drama in artifizielle Bilder zu tauchen, um die Geschichte besser und aufregender wirken zu lassen. Das hat er zum Glück auch gar nicht nötig. Green Book weiß auch ohne einer unnötig aufgeblasenen Regie (ein “Verbrechen”, dem sich einige der heuer nominierten Oscaranwärter schuldig gemacht haben) zu überzeugen und den Zuschauer von Anfang bis Ende zu fesseln. Mal humorvoll, mal dramatisch erzählt der Film eine sympathische, durchaus optimistisch stimmende Geschichte.

Dies liegt zum einen an dem gelungenen Drehbuch der Autoren Nick Vallelonga, Brian Hayes Currie und Farrelly selbst und zum anderen an den perfekt miteinander harmonierenden Hauptdarstellern Mortensen und Ali, die beide in ihren Rollen überzeugen. Das Drehbuch mag vielleicht durchwegs geradlinig sein und eine vorhersehbare Geschichte präsentieren, die nicht wirklich mit Überraschungen aufwarten kann, doch wenn eine Geschichte gut und unterhaltsam erzählt ist, fällt das nicht weiter störend auf. Es muss nicht immer alles unnötig komplex oder erzwungen verschachtelt sein, um gut zu sein. Manchmal reicht es völlig aus etwas einfach und direkt zu erzählen und damit das Publikum zu unterhalten – und genau das gelingt Green Book. Jede Szene hat seine Berechtigung, jeder Moment ist mit Konflikten aufgeladen und immer wieder wird es mit Humor aufgelockert. Ja, manchmal reicht das völlig aus.

Wenn man dann noch dazu zwei so hochkarätige Hauptdarsteller wie Viggo Mortensen und Mahershala Ali zur Verfügung hat, macht das den Film um ein zusätzliches Besser. Es sind vielleicht nicht ihre jeweils allerbesten Leistungen, aber sie rangieren in ihren Filmographien durchaus weiter oben. Es ist vor allem sympathisch Viggo Mortensen zur Abwechslung mal in einer eher humorvollen Rolle zu sehen. Das Zusammenspiel der beiden Schauspieler harmonisiert so gut miteinander, da braucht man eigentlich nicht mehr machen als die Kamera auf sie zu richten und den Dingen ihren Lauf zu lassen. Farrellys Regie gibt dadurch sowohl dem Drehbuch als auch den Darstellern genügend Spielraum um sich zu entfalten und konzentriert sich damit auf die eigentlichen Stärken des Films, ohne die Aufmerksamkeit unnötigerweise auf den Regisseur hinter der Kamera zu lenken. Green Book ist vielleicht nicht das originellste Machwerk, aber zumindest ein gut geschriebener, gut gespielter und durchwegs unterhaltsamer Film.

Regie: Peter Farrelly, Drehbuch: Nick Vallelonga, Brian Hayes Currie, Peter Farrelly, Darsteller: Viggo Mortensen, Mahershala Ali, Linda Cardellini, Sebastian Maniscalco, Dimiter D. Marinov, Filmlänge: 130 Minuten, Kinostart: 01.02.2019

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Autor

Marco Rauch

Aufgabenbereich selbst definiert als: Kinoplatzbesetzer. Findet den Ausspruch „So long and take it easy, because if you start taking things seriously, it is the end of you” (Kerouac) sehr ernst zu nehmend.


 

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