Greed Castle | Buchrezension

Von Ladysaphira

Letzte Woche brachte mir unsere freundliche Postbotin das Buch Greed Castle von Carolin Römer.

Ich hatte es bei Blogg dein Buch “ergattern” können und habe ich mich sehr darüber gefreut, weil ich bereits den ersten Band der Fin O’Malley Reihe gelesen habe.

Der erste Teil – Die irische Meejungfrau – fand ich schon ganz gut, jetzt bin ich gespannt, wie es Fin O’Malley weiter in Foley ergangen ist :-)

Creed Castle

von Carolin Römer

Während eines Strandspazierganges trifft der ehemalige Polizist Fin O’Malley auf einen herrenlosen Hund. Der Hund wirkt sehr gepflegt und auch sehr zutraulich, deshalb nimmt Fin an, er sei seinen Besitzern kurzzeitig entlaufen. Gemeinsam mit dem Hund macht er sich auf die Suche und findet den Besitzer in der Nähe von Greed Castle, einem imposanten, aber sehr heruntergekommenen Herrehauses, erschossen in seinem Wagen.

Statt die Polizei zu rufen, ruft er den örtlichen Pfarrer an und dieser beauftragt Billy MacGann die Leiche verschwinden zu lassen. Zwar bereut er dieseAktion fast sofort wieder, andererseits hat er keine Lust auf Stress und hofft darauf, dass alles gut verlaufen wird. Aber seine Hoffnung ist trügerisch, das wird ihm sehr schnell klar – spätestens als Detective Inspector Caitlin da Silva in Foley auftauch und unangenehme Fragen stellt.

Mein Eindruck

Wie bereits im ersten Buch Die irische Meerjungfrau beschreibt  Carolin Römer sehr ausgiebig Land und Leute, vor allem Fin O’Malleys etwas verzwicktes Privatleben, seine Selbstzweifel und sein etwas schwieriges Verhältnis zu seiner pubertierenden Tochter Lily.Wer selber Erfahrung im Umgang mit Teenagern hat, wird das eine oder andere Problem sicher wiederfinden :-)

Ohne Pathos

Aber all das wird niemals dramatisch oder übertrieben dargestellt, sondern immer mit einem gewissen Augenzwinkern und einer Portion Humor. Ganz unpathetisch und herrlich normal schildert Carolin Römer all diese Kleingikeiten. Das macht die Figur des Fin O’Malley für mich sehr authentisch und vor allem sehr sympathisch.

Mit Liebe

Auch die Dorfbewohner und ihr fester Glaube an Kobolde und Feen, aber auch ihre Schlitzohrigkeit, werden wieder einmal liebenswert und ausgiebig geschildert. Jeder steuert eine kleine Geschichte oder Begebenheit bei – immer mit dem einen oder anderen Drink in der Hand :-) Im Gegensatz zu Die irische Meerjungfrau ufert das alles aber dieses Mal nicht so weit aus, dass man den eigentlichen Kriminalfall, den Mord an dem Immobilienhai MacAllister, vergisst.

Erstaunliche Erkenntnisse

Die eigentlichen Ermittlungen und Erkenntnisse sind jetzt nicht superspannend, fördern aber doch erstaunliches zu Tage. O’Malley und da Silva erweisen sich als als gutes Ermittlerteam, das sicherlich ausbaufähig wäre. Zum Ende hin nimmt die Geschichte noch mal ein wenig an Fahrt auf, als es Fin O’Malley dämmert, wer der Täter ist, dieser Lily O’Malley als Geisel nimmt und Fin und der Täter sich dann in High Noon Manier gegenüberstehen.

Nett und liebenswert

Alles in allem ist Greed Castle ein netter, sehr liebenswerter Krimi. Er lebt von der skurrilen Dorfgemeinschaft und deren Eigenarten, die Carolin Römer durchweg liebenswert schildert und die mich mehr als einmal schmunzeln ließ. Auch die Schilderungen der Landschaft und der Gegebenheiten sind sehr plastisch und wie schon im ersten Band ist ihr Schreibstil sehr angenehm und flüssig zu lesen.

Keine Psycho-Spielchen

Mir gefällt es, das dieser Krimi mich ohne übertriebene Grausamkeiten, ohne allzu viel Blutvergießen (gut, das Loch im Kopf des Mordopfers vergesse ich jetzt mal) und ohne inszenierte Psycho-Spielchen wunderbar unterhalten hat. Denn letzteres habe ich mittlerweile einfach ein bisschen über :-)

Ich glaube, ich habe mich ein klitzekleines bisschen in Fin O’Malley und Foley verliebt :-)

Mein Fazit

Ein ganz wunderbarer, liebenswerter Irland-Krimi. Für Thriller-Fans vielleicht nicht aufregend genug, aber wer solide Krimis im Stil von Agatha Christie mag, dem kann ich Greed Castle auf jeden Fall empfehlen.

Meine Bewertung

Sterne

Buchinfos
  • Titel: Greed Castle
  • Autor: Carolin Römer
  • Verlag: Conte
  • Erscheinungsjahr: 2013
  • Genre: Kriminalroman
  • Format: broschiert, 294 Seiten
  • ISBN: 978-3-941657-86-1