Grausame “Forschung” für Beschneidungsklemmen

intact_logoIntact America pro­tes­tiert gegen ein maka­bres Forschungsprogramm, das am Good Samaritan Hospital im us-amerikanischen Cincinnati durch­ge­führt wer­den soll: an 200 männ­li­chen Säuglingen wer­den neue Beschneidungsklemmen aus­pro­biert.

Die Nichtregionsorganisation, die sich seit 2008 gegen medi­zi­nisch unnö­tige und damit unethi­sche Vorhautbeschneidungen von Minderjährigen ein­setzt, hat öffent­lich gemacht, dass an den 200 wehr­lo­sen Babys getes­tet wer­den soll, ob die Klemme “Gomco” oder die Klemme “Mogen” eine bes­sere Eignung für die Verwendung bei Zirkumzisionen auf­weist.

Ziel der Studie ist es, wie INTACT mit­teilt, den rela­ti­ven Schmerzlevel der Säuglinge und deren Blutverlust genau bestim­men zu kön­nen. Für die Studie wird vor­aus­ge­setzt, dass bei Verwendung der Klemme “Gomco” weni­ger Schmerzen und ein gerin­ge­rer Blutverlust als bei Verwendung der Klemme “Mogen” auf­tre­ten. INTACT weist dar­auf hin, dass die Studienbeschreibung uner­wähnt lässt, dass bereits beide Klemmen in der Anwendung Komplikationen her­vor­ge­ru­fen haben. Eine erheb­li­che Anzahl von Schadensersatzklagen soll min­des­tens einen Hersteller von Mogen-Klemmen an den Rand des Bankrotts geführt haben.

Die Schmerzreaktion der wenige Tage alten Säuglinge wird im Rahmen der Studie wesent­lich anhand deren Mimik, Gestik und ihrem Schreien und Weinen sowie des­sen Intensität und Dauer gemes­sen wer­den.

INTACT for­mu­liert in einem Offenen Brief an die Betreiber der Studie und an das Hospital: “Die Gomco vs. Mogen-Studie erfüllt kei­nen huma­ni­tä­ren Zweck, son­dern setzt statt­des­sen Neugeborene unnö­ti­gen Schmerzen und Leid aus. Deshalb for­dern wir, die Unterzeichnenden, dass das Good Samaritan Hospital diese Studie unver­züg­lich ein­stellt, und des Weiteren die hier­für gewor­be­nen Familien von allen Verpflichtungen zur Teilnahme frei­ge­stellt wer­den.” Offenbar sind schon Verträge hin­sicht­lich der Versuchsverwendung nicht ein­mal Geborener geschlos­sen wor­den.

Hingewiesen wird in dem Offenen Brief auch dar­auf, dass die Studie einen ekla­tan­ten Verstoß gegen Menschenrechte und all­ge­mein aner­kannte bio­ethi­sche Prinzipien und inter­na­tio­nale Menschenrechtsgesetze, dar­un­ter der Nürnberger Kodex (ent­wi­ckelt 1947 nach den medi­zi­ni­schen Missbräuchen im 2. Weltkrieg), die Helsinki-Deklaration (1964), die Europäische Menschenrechtskonvention und wei­tere inter­na­tio­nale Über­ein­kom­men, die alle­samt Experimente an Personen ver­bie­ten, die in die an ihnen durch­ge­führ­ten Maßnahmen nicht ein­wil­li­gen kön­nen.

Der Nürnberger Kodex besagt u.a.: “Die frei­wil­lige Zustimmung der Versuchsperson ist unbe­dingt erfor­der­lich. Das heißt, dass die betref­fende Person im juris­ti­schen Sinne fähig sein muss, ihre Einwilligung zu geben; dass sie in der Lage sein muss, unbe­ein­flusst durch Gewalt, Betrug, List, Druck, Vortäuschung oder irgend­eine andere Form der Über­re­dung oder des Zwanges, von ihrem Urteilsvermögen Gebrauch zu machen; dass sie das betref­fende Gebiet in sei­nen Einzelheiten hin­rei­chend ken­nen und ver­ste­hen muss, um eine ver­stän­dige und infor­mierte Entscheidung tref­fen zu kön­nen. Diese letzte Bedingung macht es not­wen­dig, dass der Versuchsperson vor der Einholung ihrer Zustimmung das Wesen, die Länge und der Zweck des Versuches klar­ge­macht wer­den; sowie die Methode und die Mittel, wel­che ange­wen­det wer­den sol­len, alle Unannehmlichkeiten und Gefahren, wel­che mit Fug zu erwar­ten sind, und die Folgen für ihre Gesundheit oder ihre Person, wel­che sich aus der Teilnahme erge­ben mögen. (…) Der Versuch ist so aus­zu­füh­ren, dass alles unnö­tige kör­per­li­che und see­li­sche Leiden und Schädigungen ver­mie­den wer­den. (…) Die Gefährdung darf nie­mals über jene Grenzen hin­aus­ge­hen, die durch die huma­ni­täre Bedeutung des zu lösen­den Problems vor­ge­ge­ben sind.”

Gegen die geplante grau­same und gewis­sen­lose Vorgehensweise an Neugeborenen wird INTACT America am 3. Oktober vor dem Good Samaritan Hospital pro­tes­tie­ren.

Gestartet ist jetzt eine Unterschriftenaktion für eine Resolution, mit der die geplante men­schen­rechts­ver­let­zende Forschung ver­ur­teilt wird und mit der auf die Experimenteure sowie das Hospital zum Unterlassen der bar­ba­ri­schen Aktion ein­ge­wirkt wer­den soll.

In Deutschland unter­stützt Mogis e.V. (“Eine Stimme für Betroffene” im Umfeld der Themen Kinderschutz, Kinderrechte und Opferhilfen) das Vorgehen von INTACT America, for­dert einen sofor­ti­gen Stopp des Forschungsprogramms und ruft zur Unterzeichnung der Resolution auf.


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