Ich würde ja gern sagen, dass ich seit miniberlins Geburt etwas ängstlicher geworden bin. Aber das wäre gelogen. Seit jeher bin ich eher ein ängstlicher Typ. Doch seitdem ich Mama bin, hat sich das enorm gesteigert. Nein, ich habe (bisher) keine Angst vorm schwarzen Mann oder der Zahnfee. Aber das kommt vielleicht noch. Ich habe Angst um unsere Familie. Ein Niesen, ein Ziehen und ich male mir an schlechten Tagen das schlimmste aus. Autofahrten, Flüge, ob gemeinsam oder getrennt…da gehen mir schon ab und an negative Gedanken durch den Kopf. Kennt ihr das?
Ich kann e es schon durch herrberlin. Seitdem wir ernsthaft zusammen waren, verheiratet sind, hat man ein bisschen mehr Sorgen auch um den anderen. Immerhin ist man eine Familie. Man hat etwas mehr Verantwortung, aber es geht noch, denn der andere ist ebenfalls alt genug für eigene Entscheidungen. Seitdem miniberlin da ist, ist es schlimmer, denn seitdem habe ich nicht mehr nur Verantwortung für mich, sondern auf für dieses kleine Wesen. Wenn ich bei rot über die Straße renne, dann ist es meine Entscheidung. Würde ich aber mit miniberlin auf dem Arm loslaufen, obwohl die Bahn schon nahe ist, dann träfe ich diese Wahl auch für sie. Und so zieht sich das durch… Mehr Verantwortung, mehr Angst. Ich glaube, dass ist der Grund, warum so viele Eltern nur noch Bio kochen, Reiskekse servieren und auch so sehr auf bestimmte Rhythmen Wert legen: diese riesige Verantwortung, die wir bei Geburt in unsere Hände gelegt bekommen.
Da ist nun ein Mensch bei uns, der sich komplett auf uns verlässt. Nicht nur dass, diese Menschlein wäre noch zu nichts in der Lage, es braucht uns. Dieses unbändige Vertrauen der Kleinen in uns sehe ich aktuell bei miniberlin. Sie lässt sich einfach fallen, wenn ich sehr nahe bin, denn sie verlässt sich darauf, dass ich sie auffange. Das kann klappen, muss aber nicht. Und leider ist es auch schon einmal nicht gut gegangen. Diese riesigen Tränen meiner Kleinen haben mir wieder gezeigt, wie sehr sie uns doch brauchen. Ok, dass sie sich einfach fallen lässt, ist nun nicht so gut von ihr und sie wird es sicherlich lernen. Ich bin im Zweifel da und fange sie auf, aber was wenn es irgendwann nicht mehr so sein kann? Immerhin habe ich eine gewissen Altersvorsprung. Aber auch so ist das Risiko einfach da.
Nein, ich möchte nicht den Teufel an die Wand malen. Ich möchte zeigen, dass ich mir darüber schon mal Gedanken mache. Irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen, dass darüber keine Mama nachdenkt. Sogar Papas machen das. Zumindest der, mit dem miniberlin und ich zusammen wohnen. Auch einer Freundin von mir geht’s ähnlich. Puh, also keine einzigartige Nachwirkung individueller Hormonkonstellationen. Sie scheint allgegenwärtig, diese Angst.
Das hat mir vorher keiner gesagt. Es ist ja nicht so, dass alle werdenden Eltern oder Schwangeren nur von den guten Seiten zu hören bekommen. Wie oft musste ich mir was zu schlaflosen Nächten oder Keimen im Kindergarten anhören. Aber über die Sorgen und Ängste spricht keine S**. Ist wahrscheinlich auch besser so, denn was ich bisher merke und auch im Gespräch mit meiner Freundin feststellte, ist: du kannst nix dagegen machen. Solang du unbegründete Ängste in Bezug auf deine Familie hast, ist dem kein Kraut gewachsen. Bei schlaflosen Nächten gibt es unzählige praktische Tipps, isst dein Baby keinen Brei…lies ein Buch. Aber machst du dir (ohne konkreten Anlass) Sorgen, ob du mal die Kinder deines Kindes kennenlernen darfst….nix. Und mir fällt auch nichts dagegen ein, außer: verdräng die negativen Gedanken, mach dir das Schöne bewusst und genieße jeden Moment so sehr. Es ist offensichtlich,und logisch, leicht gesagt ist es auch, aber helfen tut es nicht immer. Schade eigentlich.
Liebe Grüße
eure Bella
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