Gratin Dauphinois

Von Dieerdbeere
Posted by Anina on Jul 2, 2014 in Salziges

Das beste Sommer-Abendessen der Welt!

Ich habe es gestern wieder mal gemacht, begleitet von einem einfachen grünen Salat mit vielen frischen Kräutern und ein wenig Chili.

Dieses Gratin Dauphinois ist so beglückend, so herrlich, so unkompliziert zu machen, und alle, denen ich es je serviert habe, erinnern sich mit Behagen an diesen köstlichen Schmaus.

Feine, ja feinste Kartoffelscheiben in Schichten, nur mit Obers gegart. Jeder Bissen schmilzt auf der Zunge.

Die Dauphiné (Hauptstadt Grenoble ) liegt im Südosten Frankreichs, einem Teil des Hexagons, wo man seit immer schon besonders gut isst. Auch sind die Alpen nicht weit, und so liegt die Verwendung von Rahm und  Kartoffeln, wie ja oft in solchen Gegenden, auf der Hand.

Man kann eigentlich nichts falsch machen.

Nur eines ist wirklich wichtig: Der Knoblauch sollte frisch und heimisch sein (jetzt im Sommer ja eigentlich kein Problem!). Ich weiss nicht, warum das so ist, aber er sollte kein chinesischer sein. Ich kaufe seit Jahren keinen China-Knoblauch mehr; der hat immer so einen aufdringlichen, penetranten Geschmack.

Frischer Knoblauch ist fein und zart im Aroma und bleibt nicht für die nächsten zwei Tage wie ein böser Troll im Mund haften, Odol hin oder her!

Was vielleicht auch noch erwähnenswert wäre, ist, dass die Kartoffelscheiben sehr fein sein sollen. Ich habe sie früher mit dem Messer geschnitten, aber das Resultat ist weit entfernt von dem, das  jetzt, da ich einen Gurkenhobel (Mandoline) habe, zustande kommt!

Zutaten: für 3-4 Personen

  • 1kg Kartoffeln (festkochend)
  • 250 ml Schlagobers (Sahne)
  • 2 grosse Knoblauchzehen
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss
  • 100 gr Emmentaler ( Diese Zutat ist Off the record; Das originalste aller Originalrezepte sieht keinen vor, aber was soll’s!)

Weiters braucht man eine Ofenform (ca. 25×25 cm) und einen Gurkenhobel (Reibe für feine Scheibchen)

Zubereitung:

Den Ofen auf 200°C vorheizen.

Die Kartoffeln schälen und mit dem Hobel in feine Scheibchen schneiden.

Das Obers mit dem durchgepressten Knoblauch verquirlen.

Eine Form buttern, zwei Lagen Kartoffeln schuppenartig einschlichten, etwas Salz, geriebene Muskatnuss und Pfeffer drüber streuen, mit 3 El Obers bedecken und so weitermachen, bis alles aufgebraucht ist. Auf halber Höhe mit der Hälfte des Käse bestreuen.

Mit Käse und Obers abschliessen und für ca. 1/2 Stunde in den Ofen geben. Die Kruste soll schön dunkelbraun sein.

Wenn es zu stark bräunt, die Hitze etwas runter schalten und mit einem Stück Alufolie abdecken.

Vor dem Servieren 15-20 Minuten rasten lassen. Ich mache dann den Salat in der Zwischenzeit.

(Das Grimbergen-Bier wurde auch schon geöffnet. Le Chef hatte Durst!)

TIPP:

1. Diese Ruhezeit auf jeden Fall einhalten, sonst isst man einfach nur etwas Brennheisses, ohne nur irgendeine Idee vom Geschmack zu haben( wer schon mal Lasagne aus dem Ofen heraus und ohne Warten gegessen hat, kennt dieses Phenomen nur zu gut!)

2. Die Sache mit den feinen Scheibchen: In eine Mandoline zu investieren zahlt sich in jedem Fall aus!

Als ich ein Kind war, lernte ich von meinem Feinspitz-Vater sehr früh folgende kulinarische Lebensweisheit anhand eines meiner Lieblings-Lebensmittel:

Schokolade ist nicht Schokolade. Die feinen Schokoplättchen von Lindt (die, die es auch mit Orangenaroma gibt!) schmecken um soviel besser, als die Tafeln! Und das, obwohl sie beide aus der gleichen Schokolade gemacht sind.

Genauso verhält es sich mit den Kartoffelscheibchen im Gratin Dauphinois, beim Sushi-Ingwer, bei Salami, bei Gurkensalat, bei Palatschinken etcetera: Je feiner und dünner, desto besser und angenehmer am Gaumen.

Bon appétit!

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