Zur offiziellen Übergabe der Graffiti-Borde im Tunnel des S-Bahnhofs Karow luden gestern die Einwohnerinitiative Neu-Karow und das Projekt der mobilen Jugendarbeit Outreach ein. S-Bahnhof Karow, kenne ich doch. Dort musste ich ganz früher immer umsteigen in die "Ferkeltaxe" nach Groß Schönebeck. Dort stand ein hübsches altes Bahnhofshaus, das heute nicht wieder zu erkennen ist. Lange war ich nicht dort und ging daher alte Wege. Das Haus war noch da, aber in was für einem Zustand! Jahrzehntelanges Fehlen von Toiletten rächt sich auch furchtbar. Auch Graffitis gibt es reichlich. Das hat Karow nicht verdient.
Verwirrt aber noch rechtzeitig fand ich den Nordausgang des S-Bahnhofs und den Tunnel mit den Graffiti-Borden. Dass dieser erst im vorigen Jahr fertiggestellte Teil schon vor seiner Eröffnung graffiti-technisch wieder so aussah wie der alte, empörte auch die Karower Einwohnerinitiative unter Leitung von Wolfgang Horn so sehr, dass sie selbst aktiv wurden. "Ich habe Kontakt zum Projekt der mobilen Jugendarbeit Outreach aufgenommen. Die Sozialarbeiter organisierten ein ‘legales’ Graffiti-Projekt mit Profi-Sprayern und Schülern der Robert-Havemann-Oberschule in Karow", sagte Wolfgang Horn dem Bucher Boten. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen!
Davor galt es aber, ca. 1500 € Spendengelder einzuwerben, um das Graffiti-Projekt finanzieren zu können. Zu den Unterstützern gehörte auch Stefan Liebich, der im vorigen Jahr den Spendenscheck des Vereins der Bundestagsfraktion DIE LINKE übergeben konnte. Leider konnte er heute nicht selbst dabei sein. Die Grüße und Danksagungen von Wolfgang Horn haben ihn aber erreicht. Für mich war die Welt nach einem kurzen Gespräch mit den Vertretern der Deutschen Bahn auch wieder rund. Denn Rettung für das alte Bahnhofsgebäude ist in Sicht!
