BLUESHARP, SOUL & HIPHOP WITH A MESSAGE
Zwischen klassischem Chicagoblues mit einer Harp in der Tradition des zweiten Sonny Boy Williamson, Gospel und Soulpop - für den ehemaligen Rapper Grady Champion ist der Blues ein weites Feld. Die Lieder auf seinem aktuellen Album „Tough Times Don‘t Last“ sind ähnlich vielfältig:
Persönliche Songs, die die üblichen Blues-Themen vom Unterwegssein und der Liebe behandeln stehen neben politischen Songs voller Selbstbewusstsein und Gospelpredigten. Und in „Ghetto“ kehrt sogar der Rapper nochmals zurück, wenn auch nicht in irgendwelchen aufgesetzten Attitüden, sondern als jemand, der gerade jungen Menschen eine Botschaft nahebringen will. Und wenn man grade den Vorwurf erheben will, hier werde Viefältigkeit mit Beliebigkeit gleichgesetzt, dann knallt er mit „Cookie Jar“ dann doch noch eine astreine Bluesnummer raus, die man gerne als Hommage an Howlin‘ Wolf hören kann: Die knarzende Stimme, die heftige Harp und all die Metaphern über untreue Frauen, die nach dem Mann an der Hintertür ausschauen. Ja doch - Grady Champions „Tough Times Don‘t Last“ ist eben doch ein Bluesalbum. Aber eines, dass zeigt, wie man all seine Erfahrungen und Kenntnisse, seine Biografie und das Leben seiner „Gemeinde“ in eine Musik einbringen kann, die bunter ist, als die Bluespolizei mancherorts gestattet. Mir gefällt‘s!
Nur auf die Weihnachtsschnulze zum Schluss kann ich verzichten. Einerseits ist bald Karfreitag, andererseits ist dieser Song zu klischeehaft mit Glöckchenklingeln, Christus im Ghetto und „Christmas in your Eyes“. Ne, das ist ganz schlimm!
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