Die GP2 war am vergangenen Wochenende in Barcelona unterwegs und bot wieder zwei spektakuläre Rennen und den ersten Sieg für Hilmer Motorsport.
Nach der gewohnt wilden Anfangsphase kehrte etwas Ruhe ein, was aber auch nicht wirklich verwunderlich war, denn auch in der GP2 muss man auf seine Reifen aufpassen. Pirelli lieferte für die Nachwuchsrennserie die Mischungen Hard und Soft an die Strecke. Gestartet waren die Meisten Piloten logischerweise auf der weicheren Mischung, da diese beim Start mehr Grip bietet. Lediglich die Piloten, die das Rennen von hinten aufnahmen starteten auf der härteren Mischung.
In der vierten Runde kam es am Ende der Gegengeraden zu einem häftigen Unfall. Der Trident Pilot Berthon versuchte Tom Dillmann zu überholen, wurde allerdings abgeblockt und verpasste zudem den Bremspunkt recht deutlich und so schoss der Franzose über das Heck von Canamasas. Sowohl Canamasas als auch Berthon blieben zum Glück unverletzt.
Schon nach fünf Runden standen die ersten Boxenstopps an. Hier gab es wie immer verschiedene Taktiken, aber man hat gesehen, dass die Piloten, die ein oder zwei Runden früher wechselten einen klaren Vorteil hatten und ein paar Positionen gutmachen konnten.
Weniger gut erging es dem Polesetter Marcus Ericsson, der das Rennen bis dato souverän anführte. Nach seinem Boxenstopp hing er ein bisschen fest und beim Versuch Piloten mit älteren Reifen zu überholen wurde er in der letzten Schikane ein wenig eingeklemmt, weshalb er mit Sam Bird kollidierte. Der Schwede musste seinen Wagen dann wenig später mit einem Folgeschaden abstellen.
An der Spitze waren währenddessen Cecotto, Dillmann und der GP3 Champion Mitch Evans unterwegs. Diese drei Piloten waren auf der härteren Reifenmischung gestartet. Hinter den ersten drei hatte sich derweil eine große Kampfgruppe bestehend aus Frijns, Palmer, Bird, Coletti, Rossi und Nasr gebildet.
Im letzten Teil des Rennens wurde die Gangart wieder härter. So kollidierten Dillmann und Richelmi. Beide rutschten in das Kiesbett, konnten das Rennen aber wieder aufnehmen. Richelmi sollte hierfür noch eine Durchfahrtsstrafe bekommen. Der lachende Dritte war in diesem Fall Fabio Leimer, der an beiden vorbeigehen konnte und den Rückstand auf die vor ihm fahrenden Piloten weiter verkürzte.
Erst zehn Runden vor Schluss kam dann auch Cecotto an die Box um sich frische weiche Reifen abzuholen. Eine Runde später folgte auch der GP3 Champion Mitch Evans. Nachdem dann alle ihren Boxenstopp absolviert hatten lag der Hilmer Pilot Frijns in Führung. Dahinter folgten Palmer, Coletti und Nasr und hier sollte es nun noch richtig heiß werden.
Vier Runden vor Schluss drückte Palmer Sam Bird zwischen Kurve vier und fünf ins Kiesbett. Auch diesen Zwischenfall betrachtete sich die Rennleitung nach dem Rennen noch etwas genauer. Außerdem kamen sich auch die beiden Carlin Piloten Palmer und Nasr etwas ins Gehege, zum Glück ist hier aber alles gut ausgegangen. Nasr überholte seinen Teamkollegen und lag damit auf der zweiten Position.
Nasr machte in der Schlussphase noch Jagd auf Frijns, konnte ihn allerdings nicht mehr einholen. Dafür ging es dahinter weiter zur Sache. Den die Gruppe hinter den ersten Beiden wurde größer und größer. Palmer hielt die gesamte Gruppe auf und konnte sich dennoch auf Platz drei ins Ziel retten. Dahinter folgte ein ganz starker Lancaster vor Coletti und Dillmann. Die Poleposition für das zweite Rennen sicherte sich Kevin Ceccon.
Dafür ging es dahinter wieder heiß her. Den ab Platz vier bildete sich wieder eine richtige Kampfgruppe bestehend aus Cecotto, Palmer, Ceccon und Rossi. Und hier sollte es in der Schlussphase noch richtig heiß hergehen.
Wieder Pech hatte währenddessen der Österreicher Rene Binder, der in der engen Schikane von Jake Rosenzweig umgedreht wurde. Binder fiel durch diese Aktion auf den vorletzten Platz zurück. Die Rennleitung verhängte Rosenzweig dafür eine Durchfahrtsstrafe.
Doch nun zur Schlussphase. Die Gruppe hinter den ersten dreien wurde größer und größer. Und so war es Sergio Canamasas der sich zunächst einen Weg vorbei an Cecotto suchte. Das Duell ging mittlerweile schon über mehrere Runden. Zwei Runden vor Schluss probierte es der Spanier in der langsamen Schikane im dritten Sektor, während sich dahinter Abt und Haryanto bekämpften. Haryanto knallte im Tumult auf das Heck von Canamasas und riss dem Caterham Piloten den Heckflügel ab. Durch diesen Unfall entstand ein riesen Chaos in der Schikane, da jeder die Schokane irgendwie durchfuhr.
So kam also Stefano Coletti zuerst über die Linie, dahinter folgten Frijns und Nasr. Dahinter folgten Palmer, Cecotto, Rossi, Ceccon und der Deutsche Daniel Abt.
Der große Verlierer des Rennwochenendes war der Schweizer Fabio Leimer, denn der holte keinen einzigen Punkt. In der Gesamtwertung führ nach wie vor Coletti mit 93 Punkten vor Nasr mit 76 Punkten und Leimer mit 54 Punkten.
In der kommenden Woche geht es bereits in Monaco weiter. Auch hier dürfte es wieder spektakulär zugehen und das erste Rennen findet dann traditionell schon am Freitag statt.