GP Bern – durch die Altstadt gespült

Von Rennradblog

Sehr wenig Laufen trainiert und dann auch noch regnerische Wetteraussichten. Anfangs Woche überlegte ich mir den GP Bern kurzfristig abzusagen. Die Zweifel waren aber schnell verflogen. Schliesslich habe ich am Mittwoch bei Gewitterregen trainiert, und es war wieder mal an der Zeit den inneren Schweinehund zu besiegen.

In Bern begrüsste uns dann auch schon ein neuer Gewitterregen und wir verkrochen uns gleich ins BEA Gebäude. Kurz vor dem Rennen zogen wir uns um und versuchten uns warm zu halten. Während Luki im Block 2 startete, ging ich mit dem Block 8 ins Rennen. Einreihen und los ging’s! Schon nach wenigen Meter waren alle Läufer “plotschnass”. Meine Beine fühlten sich an wie Blei. Vorsichtig rannte ich über das nasse Kopfsteinpflaster an die Aare hinunter. Es regnete in Strömen. Hups, ein erster Krampf in den Beinen. Nässe, Kälte und nicht gut eingelaufen. Selber schuld! Mein Puls raste und war froh, dass ich durch die vielen Zuschauer und Bands ein wenig abgelenkt war. Langsam wärmte ich auf. Abzweigung nach links und wir waren im Tierpark Dählhölzli. Auf Naturwegen ging es aufwärts. Ich kam mir vor wie am StrongmanRun. Schlamm spritzte von den vielen Läufern und vor mir legte sich grad mal einer hin. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

Es ging zurück in die Stadt. Meine Beine wurden immer schwerer. Activator rein und hühott! Denkste, die Zündung blieb aus. Egal, einfach die super Stimmung und wunderschöne Altstadt geniessen. Noch den Hügel hoch zum Wankdorf und ein letzter Sprint? Nicht wirklich, meine Beine waren zu und leer und ein Zucken kündigte den nächsten Krampf im Oberschenkel an. Also entspannt durchlaufen. Erlöst lief ich ins Ziel ein. Im Garderoben Zelt wartete bereits ein umgezogener Luki mit goldenem Bidon (Trinkflasche). Er hatte Viktor Röthlin (Europameister Marathon 2010) geschlagen, der als Pacemaker verpflichtet wurde. Geiler Siech! Nach einer warmen Dusche, gingen wir alle zusammen noch Pizza Essen. Die hatten wir uns verdient. Garmin schickte mir noch meine Zeit: 1h16min. Gar nicht so schlecht, wie ich gedacht habe. Gegen Mitternacht kam ich ins Bett. Nudelfertig, aber Spass gemacht hat es allemal.