Göttlicher, Anette: Die Melonenschmugglerin, Ullstein Verlag, Berlin 2009, 320 S., 7,95 Euro
Vor einigen Jahren las ich mit großer Begeisterung die Bücher „Wer ist eigentlich Paul?“ (Rowohlt 2004), „Sind sie nicht alle ein bisschen Paul?“ (Rowohlt 2005) und „Aus die Maus“ (Rowohlt 2006) von Anette Göttlicher. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich die Bücher damals förmlich verschlungen habe. Entsprechend gespannt war ich darauf, ein weiteres Buch von der sich selbst als „Journalistin,Fotografin, Autorin, Mutter, Münchnerin“ vorstellenden Anette Göttlicher zu lesen.
Meine Wahl fiel auf den 2009 beim Ullstein Verlag erschienenen Roman „Die Melonenschmugglerin“. Eine in
ihrem Beruf recht erfolgreiche 30jährige erwartet von ihrem Traummann, mit dem sie schon 10 Jahre zusammenlebt ein Kind – der lang gehegte Wunsch des Paares scheint in Erfüllung zu gehen. Doch dann
schleichen sich Zweifel ein und Fragen wie „Niemals wieder einen anderen Mann küssen?“, „Niemals wieder frisch verliebt sein?“ stellen alles in Frage. Charlotte, so der Name der Hauptprotagonistin, muss abwägen zwischen der soliden Beziehung mit Frank und der sich entwickelnden Romanze mit ihrem Sandkastenfreund Tom, der sich während der Schwangerschaft mehr um sie zu kümmern scheint, als der werdende Vater.
Im lockeren, humorvollen und teils nachdenklichen Ton beschreibt Göttlicher die 9 Monate, auf die Charlotte solange hingefiebert hat, die sie aber nun gleichzeitig völlig aus der Bahn werfen.
Wer die früheren Romane von Anette Göttlicher kennt, merkt natürlich, dass sich die Szenerien immer wieder ähneln – München, junge erfolgreiche (meist in der Werbebranche/Journalismus arbeitende) Frau, zwei Männer. Wer also eine innovative Geschichte erwartet, wird sicherlich enttäuscht sein. Für jeden, der gut unterhalten werden möchte, ohne große Aha-Momente während der Lektüre zu erleben, ist das Buch empfehlenswert.