Göttlich verliebt

Von Buecherchaos @FranziskaHuhnke

Göttlich verliebt

Josephine Angelini

Dressler, 2013

978-3791526270

19,95 €

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Ein zweiter trojanischer Krieg steht unmittelbar bevor. Weil die Scions sich gegenseitig bekämpfen, liegt es allein an Helen, Lucas und Orion, neue Verbündete für ihr bislang größtes Gefecht zu finden. Zugleich wächst Helens Macht und mit ihr das Misstrauen ihrer Freunde. Doch Helen kann deren Vertrauen zurückgewinnen und den unsterblichen Zeus in letzter Minute bezwingen. Aber was wird aus Helens ganz persönlichem Kampf um ihre Liebe zu Lucas?

Wie immer bleiben die Protagonisten recht ähnlich. Die Zusammensetzung ändert sich auch hier kaum. Allerdings tauschen gefühlte hundert andere Familienmitglieder auf. Einige von ihnen bekommen sogar eine Stimme, treten kurz auf und auch wieder ab.

Helen gefällt mir wieder ein kleines Stückchen besser. Sie hat jetzt “einen Arsch” in der Hose, setzt sich manchmal, nicht immer, durch und weiß, was sie will. Letzteres eher im Bezug auf ihren Vater, die Unterwelt und weniger in der Sache mit Lucas.

Lucas hat mir in diesem Band gar nicht gefallen. Er brilliert wieder mit hirnrissigen Ideen, die weder durchdacht sind, noch gut ausgehen. Scheinbar hat er ein Stück seiner Weisheit verloren.

Die anderen Delos Geschwister haben mir sehr viel besser gefallen. Mit ihnen konnte ich schmunzeln, gemeinsam traurig sein und feiern. 

Die Kulisse ist bei den Menschen, so auch bei den Göttern gleich geblieben. Was sollte sich auch ändern, wenn Helen sich nicht entscheiden ihr Zuhause zu verlassen? Allerdings ist nach der Zerstörung in Band 2 einiges nicht mehr am rechten Fleck und so lebt sie bei Lucas zu Hause. Die meisten nehmen diesen Umstand auch als normal hin, doch die Spannung zwischen Lucas und Helen machen es nicht immer leicht.

Die ganze Zeit haben wir darauf hingearbeitet, dass sie manche Dinge klären. Türm mich war wichtig zu wissen, wie Helens Mutter komplett ins Bild passt. Hat sie wirklich alles für ihre Tochter getan oder doch nur für sich selbst? Sie war immer ein ambivalenter Charakter, den ich nicht durchschauen konnte. Und dann natürlich die Frage, wird ich der Krieg zwischen Menschen und Göttern steigern und wiederholen? So enden wie damals in Troja?

Es ist eigentlich relativ leicht nachzuvollziehen, dass die Familie Delos und auch alle anderen ein Abbild der Trojageschichte sind. Trotzdem habe ich mich manchmal ganz schon verzettelt. Vor allem wenn Helen auch noch in die Unterwelt hinabstieg und dazwischen träumte auf Teufel komm raus. Da das gesamte Buch, die Geschichte vorantreibt und nur minimale Rückblicke dort zu finden sind, ist es eine große Herausforderung, da das letzte Lesen vom zweiten Band schon einiges her ist.

Toll ist, dass sich die Handlung um die Götter, den Krieg und die Familie dreht. Der Leser wird nicht in eine quengelige Liebesgeschichte hineingezogen und auch Helen ist erwachsener geworden und weint weniger Schade ist nur, dass einige Gefühlsanwandlungen von ihr nicht wirklich erklärt werden.

Was soll ich zur Gestaltung sagen? Gut ist, dass es wie die Vorgänger aussieht. Noch besser ist, dass der Schuber nicht viel anders ist. So werde ich nicht zum Kauf verführt.

Es ist vorbei und wehmütig blicke ich zurück auf eine Geschichte, die mich mitgenommen hat, geärgert hat und sich manchmal im Kreis drehte. Aber der Abschlussband hat mich zufriedengestellt und für mich persönlich blieben keine Fragen offen.