Am kommenden Freitag, 15. Oktober 2010, feiert die ganze Schweiz: Da wird der Durchschlag am längsten Eisenbahntunnel der Welt, dem Gotthardbasistunnel, gefeiert.
Bis zum historischen Durchlag fehlen nur noch 180 Zentimeter. Am Freitag um 14 Uhr wird die Bohrmaschine aus Faido angedreht, um wenige Minuten später die letzten 1,8 Meter in Richtung Sedrun “aufzufahren”, sprich, aus zwei bisher getrennten Röhren eine zu machen. Das Schweizer Fernsehen ist mit einer Live-Übertragung dabei.
Der Gotthard-Basistunnel (GBT) verfügt über zwei parallele Röhren. Er wird mit 57 km (Weströhre: 56.978 m, Oströhre: 57.091 m) der längste Tunnel der Welt sein. Mit allen Quer- und Verbindungsstollen werden insgesamt 153,5 km Tunnelstrecke errichtet. Nach der voraussichtlichen Inbetriebnahme 2016 oder 2017 werden die beiden Röhren mit maximal Tempo 250 km/h durchfahren. Rund 300 Züge sollen pro Tag zwischen Zürich oder Basel und Chiasso-Mailand oder Luino-Busto Arsizio/Novara verkehren. Die Hochgeschwindigkeitszüge brauchen für die Strecke Zürich-Mailand künftig eine Reisezeit von 2:40 Stunden, vermutlich sogar weniger. Bisher dauert die Fahrt mit den schnellsten Zügen zwischen Zürich und Mailand 3:40 Stunden. Da die Fahrzeit zwischen Zürich und Lugano nach der Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels nur noch 82 Minuten dauern wird, ist es möglich, Lugano zum Vollknoten zu entwickeln.