Gottfried Keller – Gedicht

By on 15. Dezember 2015

Trübes Wetter

Es ist ein stiller Regentag,
So weich, so ernst, und doch so klar,
Wo durch den Dämmer brechen mag
Die Sonne weiß und sonderbar.

Ein wunderliches Zwielicht spielt
Beschaulich über Berg und Tal;
Natur, halb warm und halb verkühlt,
Sie lächelt noch und weint zumal.

Die Hoffnung, das Verlorensein
Sind gleicher Stärke in mir wach;
Die Lebenslust, die Todespein,
Sie ziehn auf meinem Herzen Schach.

Ich aber, mein bewußtes Ich,
Beschau’ das Spiel in stiller Ruh,
Und meine Seele rüstet sich
Zum Kampfe mit dem Schicksal zu.



Kategorien:Gedicht, Schweiz

Schlagwörter:Gedicht, Gottfried Keller, Hoffnung, Regen, Seele, Wetter


wallpaper-1019588
Die richtige Matratze für erholsamen Schlaf
wallpaper-1019588
SriLankan Airlines im Test: Unsere Erfahrungen auf dem Flug nach Colombo
wallpaper-1019588
[Comic] Asterix in Lusitanien
wallpaper-1019588
Parises: „Grüne Weihnacht“ in der Serra do Caldeirão
wallpaper-1019588
Donner DED-70 E – E-Drum für Kinder & Einsteiger