Gesteuert von einer Computerstimme – gespenstisch, nicht? Silvia und ich sind froh, dass die Kontrolle des Computers über ihr Leben mit dem Ausloggen aufhört. Was in einem Logistikcenter bei der Arbeit hilft wäre im Alltagsleben der pure Horror. Stell dir vor, jeder deiner Schritte würde dir von einem Computer befohlen! Das wäre kein Leben mehr.
Und doch gab es eine Zeit in meinem Leben, in der ich mich nach solch einer Stimme sehnte. Natürlich dachte ich dabei nicht an eine Computerstimme, sondern an die Stimme Gottes. Ich wünschte mir, dass Gott klipp und klar mit mir sprechen würde: Welcher Beruf zu mir passt, wohin ich in die Ferien soll und ob ich dieses Gerät wirklich kaufen soll. Zu diesen Dingen sollte doch der allwissende Gott seinen Kommentar abgeben, das hätte mir das Kopfzerbrechen erspart. In meinem Wunsch von Gott Tipps für meinen Lebensalltag zu erhalten, merkte ich lange Zeit gar nicht, dass ich ihn damit zu einer mickrigen Computerstimme degradierte. Gott ist anders. Gott ist kein billiger Antwortautomat, sondern ein lebendiges Gegenüber. Er, mein Schöpfer, hat mich ins volle Leben hineingestellt. Daran wachsen soll ich, reifen und zu einem Menschen werden der etwas von der Herrlichkeit des Schöpfers in unsere Zeit hineinreflektiert. Das geht nur mit einem lebendigen Gott, der mehr ist als eine Computerstimme, die Anweisungen herausspuckt.