„Der Tod sollte mich befreien. Aus der Nacht, die mein Leben war. Er sollte mich halten. Mich wiegen. In seinen kühlen Armen im Schatten der Agonie.
Da, wo ich hingehörte.
Für immer.
Es war besser so - für alle - wenn ich in der Dunkelheit blieb, die kein Licht kannte.
Keinen Herzschlag und kein Atmen.
Und keinen Zorn.
Mein Herz wurde aus Hass erschaffen. Aus bloßer Schwärze. Es ließ kein Licht zu.
Konnte es nicht einmal sehen. Auch nicht dann, wenn es sich direkt vor ihm befand.
Dazu war es viel zu blind.
In jeder sterbenden Sekunde, die meine Existenz währte.
Über neun lange Jahrtausende hinweg."
„Ich lachte.
Oder stöhnte ich eher?
Ich wusste es nicht.
Ich wusste nicht einmal, was ich vor mir sah. Aber was immer es war, es war definitiv keine Dunkelheit.
Schon gar keine ewige Nacht.
Spielte der Tod mit mir?
Hatte er Helligkeit für mich vorhergesehen, weil ich in reiner Finsternis gelebt hatte?
Füllte er deshalb die Schwärze mit kleinen Blitzen? Mit Blitzen, die die tödliche Ewigkeit mit dem Pulsschlag des Lebens erfüllten.
Zu berauschend, um sie ignorieren zu können.
Zu sehnsuchtsvoll, um nicht die Finger danach auszustrecken.
Zu diesem Licht, das wirkte, als würde es schlagen.
Wie ein Herz.
Wie mein längst verstummtes Herz."
Auszug aus: „Götterbann"
Schon lange bin ich um das Buch von Astrid Freese herumgeschlichen. Das Cover hat mich einfach magisch angezogen. Oder waren es die Götter die ihre Magie gewirkt haben?
Jedenfalls durfte ich jetzt Götterbann in Vorbereitung auf eine tolle Aktion und die Neuauflage lesen und bin .... ach lest einfach die Rezension. 😀
Dir liebe Astrid jedenfalls ein dickes Danke für das Buch und die Möglichkeit endlich mal zu lesen. Manchmal muss man eben zu seinem Glück gezwungen werden. *lach*Wie schon erwähnt hat das Cover mich magisch angezogen. Ich steh auf warme Farben, Schnörkel und auch Götter. Schon als Kind/Jugendliche habe ich gerne Geschichten um die Götterwelt geliebt, egal ob als Film oder Buch. Dabei denke ich besonders an Herkules, Odysseus und Achilles.
In Astrid´s Geschichte geht es aber nicht um die griechischen Gottheiten. Nein, sie hat sich der sumerischen Götter angenommen. Gemixt mit einer Zeit in unserer Zukunft ergibt das eine wundervolle, spannungsgeladene Lesezeit.
Zurück zum Cover. (*grml* Ich schweif schon wieder ab.) Also: Die warmen Gelb-, Orange- und Brauntöne, dazu die Schnörkel hinter dem Titel, im Hintergrund die Landschaft und im Vordergrund das Pärchen ... es machte mich einfach neugierig was in dem Buch steckt. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Die Geschichte fängt auch gleich mit jeder Menge Action in der Zukunft an. Anfangs fragte ich mich was das in einem Götterbuch soll - aber mit der Zeit fügte sich alles. 😉
Astrid´s Hauptfiguren haben es mir total angetan. Ich bin verliebt!
Diana - Kapitän der Galileo - ist eine sehr selbstbewusste, zu allem bereite Frau. Ihre Vergangenheit hat sie in die hintersten Ecken ihrer Erinnerungen gebannt. Sie hat gelernt nur auf sich zu zählen. Doch irgendwann wird sie das doch nochmal überdenken. Denn manchmal können auch die schlimmsten Erinnerungen mehr als hilfreich sein.
Arun - Sohn des sumerischen Sonnengottes und oberster Wächter von Shahura. Er ist ein Krieger von Kopf bis Fuss. Sich durch eine Frau binden kommt für ihn niemals in Frage. Ob er sich da mal nicht täuscht?
Die beiden sind zwei so arge Sturköpfe. Jeder will sich durchsetzen. Über so manch eine Situation musste ich arg schmunzeln. Bei anderen den Kopf schütteln. Die beiden ecken immer wieder aneinander an. Und trotzdem gibt es nix Schöneres für mich als deren Zusammenspiel.
Auch die Bösewichte der Geschichte haben mich gefangen genommen und in ein Gefühlskarussell geschleudert.
Ab und an hat Astrid arge Zeitsprünge gemacht. Beim ersten Mal war ich ganz schön erschrocken und dachte ‚Da fehlt jetzt was'. Aber nein. Jedes mal ging es doch dann flüssig in die nächste Situation über.
Ihr Schreibstil ist einfach fantastisch. Egal ob die Protagonisten oder die Landschaften - ich habe alles bildlich vor mir gesehen. Ganz so als ob ich live in der Geschichte dabei wäre.
„...wuchsen blühende Kletterpflanzen empor und dazwischen regneten feine Wassertropfen von der Bogendecke. Der feine feuchte Schleier wirkte wie ein Sichtschutz, der Blicke von außen in das Bad nicht zuließ. Ein breiter Kanal, der am Boden zwischen den Säulen entlanglief, fing die Wassertropfen in einem kleinen Fluss auf, an dessen Ufer zartblättrige Gräser wuchsen."
Auszug aus: Astrid Freese. „Götterbann Teil 1."
Damit hat sie ihr göttliches Netz über mich geworfen, so dass ich nicht aufhören konnte zu lesen. Es sei denn ich konnte partout meine Augen nicht mehr offen halten. Ich nahm meine Umgebung nicht mehr wahr, nur noch die der Geschichte. Und so kam es wie es kommen musste.
Astrid´s Götterbann hat sich in mein Herz gezaubert und sich dort fest verankert.
Natürlich kam zwischendrin auch noch der Supergau für mich - eine Szene die mich endgültig zu wahren Gefühlen angeregt hat. Meine Reaktion an Astrid darauf:
*ARGH*
Das kannst du doch nicht tun! So ein Gefühlschaos! Da wird mir ja schwindelig. *snief*
Also dieses Buch hat nicht nur 5 Sterne verdient. Nein, auch ein megadolles, absolutes