Gott sei Dank ist bald…

Von Stef @beautygalore86

… mein Urlaub, Weihnachten, das Jahr vorüber!

Die letzten Wochen waren verrückt. Aber fangen wir von vorne an.

Mein lieber Kollege ist Vater geworden, die Kleine ist Zucker und einfach unendlich niedlich. Und das stimmt wirklich, denn nicht jedes Baby ist süß.. Sorry Mütter Mein lieber Kollege verabschiedete sich dann also 8 Wochen in seine Elternzeit und ließ mich zurück mit Bergen von Arbeit, Projekten, Vorhaben und einer Vertretung. Bereits in den ersten drei Wochen habe ich so viele Überstunden geschrieben, dass ich die Herbstferienwoche komplett (und eigentlich sogar fast drei Mail) frei machen konnte. Die Herbstferien verbrachte ich zusammen mit meinem Tiefpunkt des Jahres bei meinen Eltern. Die Trennung von April wurmte mich, die Arbeit schaffte mich, die Gefühle schlugen Purzelbäume und ich brauchte einfach so sehr eine Auszeit von allem. Zu allem Überfluss fand in genau dieser Woche mein 10-jähriges Klassentreffen statt. Sowohl meine beste Freundin als auch mein damals bester Freund waren verhindert und alle anderen glänzten mit ihren Eheringen, Kindern oder Babybäuchen. Ich gönne es euch allen von ganzem Herzen, konnte es aber leider nicht sehr lange ertragen, also ging ich als erste.

Nach den Herbstferien war dann so langsam Land in Sicht. Die meisten Projekte waren erledigt, es waren nur noch vier Wochen bis zum Ende der Elternzeit, der ich unheimlich entgegenfieberte, und mein Tiefpunkt machte Platz für gute Gefühle. Ich fing wieder an Sport zu treiben, hatte – außer Licht – nun wieder gesunde Lebensmittel im Kühlschrank, kochte mir sogar mal wieder was und konnte mich auf meine neuen Freundinnen verlassen, die mich in dem Chaos unterstützt haben.

Die 47. Kalenderwoche begann emotional entmutigend. Ich wollte einfach nur nett sein und erntete einen dummen Spruch nach dem anderen. Ich habe dadurch allerdings eine gute Einsicht erlangt, mit der ich sehr gut zurecht kam. Ich wollte nicht mehr an Menschen hängen, die ich nur deswegen schätze, weil ich meine, sonst allein zu sein. Diese Einsicht hatte was Entlastendes an sich und ich habe mich damit gut gefühlt.

Donnerstagabend der gleichen Woche, ich saß im Jugendhaus und besprach gerade telefonisch mit meinem Kollegen die neue Werbung, als es plötzlich hieß, die Feuerwehr sei da und wir müssen das Gebäude räumen. Also wurden wir allesamt innerhalb von 10 Minuten aus dem Gebäude evakuiert, welches anschließend versiegelt wurde: das Nebengebäude hatte Statikprobleme, welche sich auf unser Gebäude auswirke konnten, daher wurden beide Häuser gesperrt. Plötzlich waren wir also obdachlos und wie immer wusste mal wieder keiner so recht, was da überhaupt los war und wann wir das Gebäude denn wieder betreten dürften.

Ein Tag später wurde unser Geschäftsführer nach 28 Jahren Dienst verabschiedet; es war ein schönes Fest. Trotzallem bin ich traurig, denn ich hatte immer das Gefühl, dass er mich wirklich gesehen hat. Die kommende Woche musste ich Obdachlose in meinem alten Büro Unterschlupf suchen und wurde dort auch mit offenen Armen aufgenommen. Auch wenn das Gebäude gesperrt war, zu tun gab es mehr als genug.

Die letzte Novemberwoche endete mit einem üblen Scherz meines Bruders. Ich bin bei sowas ja unheimlich leichtgläubig (und habe meinem Kollegen sogar mal geglaubt, er dürfe deswegen kostenlos Bahn fahren, weil er in einer geboren wurde.. es stellte sich heraus, dass seine Eltern bei der Bahn arbeiteten…) und bin voll drauf eingestiegen. Der Emotions-Zug raste einmal quer mit vollem Karacho durch mich durch und ich überraschte mich selbst mit einer Reaktion, die ich so nie erwartet hätte (denn eigentlich hatte ich ja meine neue Einsicht, die mir helfen sollte, siehe oben). Das hat mich nachdenken lassen, auch wenn der miese Scherz dann aufgeklärt wurde. Anscheinend hat meine Reaktion nicht nur mich zum Nachdenken gebracht.

Nachdem ich nun einen generellen und im besonderen einen emotionalen Auftrieb erfahren habe, erreichte mich eine Mail mit einem Geständnis. Doch ich blicke nicht zurück. Ich habe mich weiterbewegt und da, wo ich nun angekommen bin, geht es mir doch ziemlich gut.

Meine Arbeit macht wieder Freude, mein Kollege ist aus seiner Elternzeit zurück, ich habe vermutlich eine Band gefunden, ich habe Kolleginnen, die zu Freundinnen geworden sind, ich erlaube mir, mir Zeit für mich nehmen zu dürfen, ich lese viel, ich schaue Serien, die mich interessieren, manchmal liege ich stundenlang auf der Couch!

Ich habe zwar kein Ziel, aber ich kann mir Zeit geben, eines zu finden!

Ich muss nur noch drei Tage arbeiten gehen und dann verschwinde ich fast vier Wochen nach Thüringen und lasse es mir so richtig gut gehen!

Wir werden sehen, was dann sein wird. Ich bin gespannt!

Ich weiß, das ist alles sehr kryptisch und sicher an manchen Stellen so gar nicht nachvollziehbar, aber es gibt einen guten Eindruck davon, wie ich gerade so aufgestellt bin. Und, es wird immer besser

Ich danke euch und wünsche euch alles Gute!