Aus den Reihen der Kirchen hagelt es Kritik. Hawkings Äußerungen seien "problematisch", sagte der Direktor der Katholischen Akademie Hamburg, Stephan Loos, zu den religionsfeindlichen Ausfällen des Wissenschaftler, der wegen eines Nervenleidens an den Rollstuhl gefesselt ist. Wenn es keinen Gott gebe, dann müsse er zwischen 1988 und heute gestorben sein, schließlich habe Hawking seinerzeit in seinem Werk "Eine kurze Geschichte der Zeit" noch Forschungsergebnisse dargelegt, die Gott nicht im Widerspruch zu den vorliegenden wissenschaftlichen Forschungsergebnissen vom Ursprung der Welt sahen. Seitdem sei aber nirgendwo bekannt geworden, dass Gott gestorben sei. Nach aller wissenschaftlichen Logik müsse der von vielen Menschen wegen seiner hervorragenden Arbeit bewunderte Schöpfer also noch leben.
Hawking verhöhne und verspotte nicht nur Christen, sondern auch die Angehörigen aller anderen Religionen, wenn er Ursprung und Inhalt von deren Glauben in den Dreck ziehe, hieß es in Rom. Eine Erschaffung aus dem Nichts sei, soweit es sich nicht um Staatsschulden handele, nicht vorstellbar. "Irgendwer muss ja den Schalter umgelegt oder aufs Knöpfchen gedrückt haben", sagte ein mit der Materie vertrauter Mitarbeiter des Vatikan. Das könne nach Lage der Dinge nur Gott gewesen sein, weil zuvor ja nichts existiert habe. So stehe es auch in der Bibel.
Auf die Frage, wer zuvor bei der Erschaffung von Gott selbst initiativ tätig geworden sei, hieß es, dazu sei beim großen Konzil von Trient, das von 1545 bis 1563 tagte, Stillschweigen vereinbart worden.