Hier kommt es also, das Brot, das am Sonntag den Keksen weichen musste
Dieses Brot nach einem Rezept von Martin Johansson* stand ziemlich lange auf meiner (geistigen) Nachbackliste. Warum ich so lange gewartet habe? Nun, weil man Schale von der Bitterorange für das Rezept braucht. Nun habe ich ja grade welche, also los. Typisch für dieses kräftige schwedische Brot sind nämlich Bitterorange, Gewürze und ein Süßungsmittel – klassischerwiese Sirup.
Vom rechten Weg, also dem Rezept, bin ich dann doch etwas abgewichen….Martin Johansson backt 4 kleine Brote. Ich habe die Teigmenge halbiert und daraus ein Brot gebacken. Außerdem hatte ich beim Lesen des Rezeptes das Gefühl, dass die Schale der Bitterorange bei Martin Johannson ein völlig anderes Produkt sein muss, als das, was grade in meinem Vorratskeller wohnt….Im Rezept wird die Orangenschale erst mal weich gekocht, dann das Weiße entfernt und alles fein gehackt. Ich habe einfach die Schale einer Pomeranze mit der Feinreibe abgerieben
Ich war mir nicht sicher, ob dieses Brot mir im Ergebnis gefallen würde….da ist die Pomeranzenschale drin, und außerdem Fenchelsaat (im Original auch noch Anis, aber den vertrage ich nicht) und außerdem gar nicht so wenig Zucker – und ich hege und pflege eine gewisse Abneigung gegen Süßungsmittel im Brot, jedenfalls, wenn es mehr als eine homöopathische Menge ist. Aber das Brot hat mich nicht enttäuscht: okay, die Krume ist zu fest. Aber das Aroma ist toll: vielschichtig, mit einer dezenten Süße. Es passt sowohl zu süßen als auch zu herzhaften Belägen. Das mache ich garantiert noch öfter.
Für einen Laib:
Sauerteig:
- 50 gr. Roggensauerteig, aufgefrischt
- 50 gr. Roggenmehl (ich: Roggen, frisch aus der Mühle)
- 150 gr. Wasser
Brühstück:
- Schalenabrieb einer Bitterorange
- 60 gr. Weizenmehl (ich: frisch aus der Mühle)
- 90 gr. Roggenmehl (ich: frisch aus der Mühle)
- 200 gr. kochendes Wasser
Hauptteig:
- Sauerteig
- Brühstück
- 1 EL Fenchelsamen
- 55 gr. Weizenmehl (ich: frisch aus der Mühle…….)
- 95 gr. Roggenmehl (……dito)
- 150 gr. Weizenmehl 550
- 35 gr. dunkler Muskovado-Zucker
- 10 gr. Salz
Am Vortag alle Zutaten für den Sauerteig in einer Schüssel vermengen. Schüssel luftdicht abdecken und den Sauerteig an einem warmen Ort ca. 16 h reifen lassen.
Die Zutaten für das Brühstück ebenfalls verrühren, abdecken und quellen lassen.
Am Backtag den Fenchel fein mörsern (um ehrlich zu sein…bei mir ist er mit dem Getreide durch die Mühle gewandert).
Alle Zutaten in der Küchenmaschine zu einem Teig verkneten ( 4 min langsam, 4 min auf mittlerer Stufe). Schüssel abdecken und den ca. 3 h ruhen lassen.
Den Teig aus der Schüssel nehmen, zu einem Rechteck flach drücken, alle Seiten wie einen Briefumschlag zur Mitte falten, wieder in die Schüssel geben und nochmals 1 h ruhen lassen.
Den Ofen mit Backstein auf 250°C vorheizen. Den Teig auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche stürzen, vorsichtig zu einem länglichen Laib formen und in ein bemehltes Gärkörbchen geben. Nochmals ca. 20 min ruhen lassen.
Dann den Laib auf den Stein (oder ein mit Backpapier belegtes Blech) kippen und das Brot in ca. 50 min ausbacken. Schwaden nicht vergessen und nach 10 min die Temperatur auf 220°C reduzieren.