Dönitz, Göring und Eichmann hätten zwar auf der Kriegsverbrecher der Vereinten Nationen gestanden, räumte der Grünen-Politiker ein. Er sei sich aber ziemlich sicher, dass sie über kurz oder lang an der Macht hätten beteiligt werden müssten. Auch aus diesem Grund seien gezielte Tötungen von Angehörigen der Werwolf-Bewegung auch ein fataler Irrweg gewesen. „Man muss mir mal erklären, wie man auf der einen Seite einen politischen Deal über eine Machtteilung in Deutschland mit den Oberkommandierenden von SS, Wehrmacht und den verbliebenen NSdAP-Funktionären hinbekommen möchte, wenn man gleichzeitig versucht, die mittlere Funktionärsebene der NSdAP wegzuschießen“, sagte Trittin.
Der Bundesregierung warf Trittin Konzeptlosigkeit vor. Die Allierten hatten nach Kriegsende keinen Termin für einen Abzug aus Deutschland genannt, erst nach dem Mauerfall 1989 gelang es, die inzwischen zur Nato gehörenden Kampftruppen herauszubringen. Die Grünen gingen davon aus, dass das, was für die Nato gilt, auch für die Bundeswehr zutreffe. Die Bundesregierung weigere sich aber noch immer, über Abzugsdaten zu sprechen. „Das Ziel, alle gehen und die Deutschen machen als Letzte das Licht aus, kann ja wohl nicht ernsthaft verfolgt werden“, sagte Trittin.