+1300 Hm / -1100 Hm vom Kronplatz
Stage 6 war eine “interessante” Etappe: Auf der einen Seite verlief die Route weitgehend flach auf Asphalt nach Bruneck (*würg*), auf der anderen Seite gab’s dann den längsten durchgehenden Anstieg auf den sogenannten Kronplatz (2270 m) und einen ziemlichen Downhill von glücklicherweise nicht ganz diesen Ausmaßen hinunter zum Ziel in St. Vigil (1195 m). Anders als in früheren Jahren hatte Wolfi Pohl nochmal einen ordentlichen Extra-Zacken in die Route integriert, der allein das Siegerteam eine halbe Stunde auf die Bestzeit kostete. Das war aber eine willkommene und wunderschöne Abwechslung, denn es ging steil hinauf und hinab auf einem klitzekleinen Trampelpfad. So war die Langeweile schön unterbrochen und da meine Achillessehne gar nicht wild aufheulte, fanden wir uns einmal mehr in Gesellschaft von Jens und Florian im Anstieg von Bruneck.
Dieser Anstieg hatte es schon in sich. Als ich mit den Liechtensteinern (Team Frifro Runner) beim Bergauf erzählte, meinten sie, auch hier wäre die Route im Vergleich zu vor zwei Jahren deutlich geändert und viel steiler/direkter. Mittendrin bekam erst Frank und dann auch ich eine kleine Energie-Krise. Aber dafür sind ja die tollen Gels von GU da. Ein Roctane eingeworfen und schon ließen wir die Liechtensteiner im Staub zurück.
Team Montane immer schön beieinander
Oben auf dem Kronplatz dann eine tolle Aussicht in Richtung Dolomiten im Süden. Aber auch jede Menge Menschen, die mit der Bahn hochfuhren. Also schnell wieder weg. Zuerst ein geiler Downhill, der richtig flüssig zu laufen war, später dann leider nur noch steile, asphaltierte Straßen. Auf eben jener holen wir dann wieder unsere Kollegen vom Team SharxX ein und müssen sie – leider, leider – auf die Plätze verweisen.
St. Vigil fand ich einen der schönsten Zieleinläufe und Chill-Areas. Wunderschönes, kleines Örtchen in imposanter Lage – umgeben von atemberaubenden Bergen und saftigen, grünen Almwiesen. Obwohl sich zwischendrin gerade um den Kronplatz ein paar Wolken geszeigt hatten war es nun wieder perfekt sonnig und wir genossen sehr ausgiebig den “After-Race-Hangout”. Ach ja, neunter Platz – nochmal gesteigert. Im Grunde war die Steigerung bis hierher ja schon märchengleich. Aber das setzte dem Ganzen die Krone auf.
Unser Hotel “Piccola Claudia” war einen Steinwurf von Start/Ziel entfernt – perfekt! Was nicht so perfekt war, war der Umstand, dass aufgrund typischer Kommunikationsfehler (keine Schuldzuweisung!) unsere Taschen nicht da waren. Die standen noch brav in Sand an unserer alten Herberge (obwohl die Taschen der beiden Brasilianerinnen offenbar mitgekommen waren – hmmm??!). Anyway, nach einigem Hin und Her holte einer der Fahrer die Taschen in Sand und wir konnten uns endlich umziehen. Die Zeit dazwischen nutzten wir zum ordentlichen Refueling, dem obligatorischen Eisbad (diesmal im Bach direkt vor dem Hotel), einer Dusche und einem Nickerchen in der Sonne auf dem Balkon (das Zimmer war mal wieder top).
Eisbad im Bach