Frank auf der Bretterscharte
Tag 5 versprach schon “auf dem Papier” etwas richtig Feines zu werden. Und so sollt es auch kommen. Am Start war es frisch (das sollte zum Standard der restlichen Woche werden) aber wolkenlos. Im Gegensatz zu den meisten Etappen war heute null Raum zum endlosen, flachen Einlaufen. Es ging gleich zur Sache. Auf steilem Forstweg verließen wir Prettau. Bald darauf war der Fahrweg an der Alprechalm (V1, 1960 m) zuende und wir liefen parallel zum Hang auf einem steilen Singletrail in ein weites Hochtal (Valle della Lepre), das uns auch sogleich zum höchsten Punkt des Tages auf die Bretterscharte (2513 m) brachte. Der steile Anstieg im Fels, der Ausblick, die Leute, die Stimmung und der wunderbar zu laufende Downhill-Singletrail – für mich war das eines der absoluten Highlights dieser Route. Zum ersten Mal begegneten wir Jens Meyer und Florian Grasel (Team SharxX powered by HighFive), denen wir an diesem und an den restlichen Tagen immer wieder über den Weg laufen sollten.
Die schönsten Singletrails unter der Sonne
Leider ging es Frank’s Oberschenkeln nicht mehr ganz so rosig. Wie ich zuvor schon geschrieben habe: Negative Höhenmeter kann man im Grunde gar nicht genug in den Beinen haben! Ich selbst hatte zum ersten Mal meine CEP-Kompreesions-Shorts drunter gezogen und bildete mit ein, dass das ein wenig half. Meine Beine fühlten sich aber auch hintenraus eher immer besser als schlechter an…
Kurz nach der Mayerhoferalm (-900 Hm nach Rein, dann +600 Hm) holten uns Flo und Jens wieder ein. Da war gerade der geilste Singletrail-Downhill unter der Sonne, Frank und Jens mussten ein bißchen langsam machen und das war einer dieser wenigen Momente, wo ich es dann doch inspiriert durch Flo ein wenig laufen ließ und unten an der V3 auf Frank wartete. Der schien sich aber irgendwie gefangen zu haben. Denn gerade als ich zu Flo sagte, dass wir ja nun ein bißchen Zeit zum Quatschen und in Ruhe verpflegen haben, antwortete der: “Nee, Deiner kommt da oben schon…!” Frank hatte es schon wieder geschafft – mich beeindruckt! Also ließen wir es den Rest downhill bis zur Toblburg runterrollen, dann wunderschön am Fluss mit den vielen Wasserfällen entlang und schließlich ein paar flache Kilometer ins Ziel. Top Ten! Unfassbar! Wir hatten es tatsächlich geschafft, in der Men-Kategorie zum ersten Mal unter die Top Tean zu laufen. Sensationell!
Zieleinlauf in Sand in Taufers
Derweil schafften es Petru und Janosch sogar zum ersten Mal auf’s Podium. Reschpeckt! Muss ein tolles Gefühl sein, neben Iker und Phillip auf dem Stockerl zu stehen.
Chillen in der herrlichen, warmen Sonne. Kühlen im Pool. Essen. Trinken. War Stories austauschen. Schließlich fahren wir zu unserer Unterkunft. Ahh. Wieder schöne, große Zimmer mit einem schöne, großen Bad und vor allem ein rieseiger Südbalkon mit Sonne zum Trocknen. Nebenan wohnen die nun schon allen bekannten Brasilianerinnen Luciana & Adriana. Auf der Shuttle-Fahrt zur Pasta-Party kommen wir ins Gespräch. Rosita hat Lust auf ein ordentliches Stück Fleisch und irgendwie merke auch ich, dass Pasta, Pasta, Reis und nochmal Pasta einem irgendwann ganz schön auf den Zeiger gehen. Außerdem praktizieren wir hier systematische Muskelzerstörung und da kommen die Proteine ein bißchen zu kurz. Gesagt, getan: Rosita und ich gehen nach einem Teller Pasta ins Städtchen und gönnen uns ein ordentliches Steak. Wir waren nicht die Einzigen…unter anderem trafen wir Adriaan und Anne und den Gripmaster mit…wird nicht verraten!
Another beautiful day in paradise!
Race Stats:
- Wetter: Sonne, fast windstill, 7 – 24°C
- Strecke: 32,8 km, +1821 Hm, -2403 Hm
- Zeit: 4:32:16
- Platzierung: 10. Platz Men (19. overall)